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Basketball-1. Regionalliga Basketball-1. Regionalliga: René Stephan unterstützt den Verein im Hintergrund

Von Daniel George 12.03.2015, 07:49
Hinter einem vollen Ballhaus und den Tigers-Heimspielen steckt viel Arbeit - René Stephan weiß das nur allzu gut.
Hinter einem vollen Ballhaus und den Tigers-Heimspielen steckt viel Arbeit - René Stephan weiß das nur allzu gut. Archiv/Bösener Lizenz

Aschersleben - René Stephan hatte noch gar nicht so oft einen Basketball zwischen den Händen gehabt, als es passierte. „Vor 13 oder 14 Jahren habe ich mit dem Sport angefangen, ganz genau weiß ich das nicht mehr“, erzählt der heute 35-Jährige, dem eines aber in Erinnerung geblieben ist: „Relativ schnell habe ich mir dann meinen Arm gebrochen und wurde gleich an das Kampfrichter-Sein herangeführt.“

Er fand Gefallen an dieser Aufgabe und blieb dabei. Manchmal bestimmt das Schicksal deinen Weg.

„Das ist die Spitze des Eisbergs“

In einer Tigers-Saison, die viele offensichtliche Helden hat, die schon jetzt die beste seit sieben Jahren ist, würde es nicht schwerfallen, einige Puzzleteile des Erfolges zu vergessen. Es sind so viele, die den dritten Tabellenplatz, der den Aschersleben Tigers drei Partien vor dem Saisonende nicht mehr zu nehmen ist, ermöglicht haben. Allen voran die Spieler. Dann der Trainer, der Manager und natürlich der Präsident. Aber: „Es gibt noch viele andere Menschen, die einen großen Teil zu unserer derzeitigen Situation beitragen“, sagt Vereinspräsident Christian Elze, „viele, die sich ehrenamtlich engagieren.“

Einer davon ist René Stephan. Der gebürtige Ascherslebener hat bei den Tigers alles erlebt: Aufstiege, Abstiege, Neuzugänge, Abgänge, Trainerverpflichtungen und Trainerentlassungen. „Wenn der Mann nicht wäre, würde ein ganz wichtiges Teil in unserem Uhrwerk fehlen“, lobt Christian Elze das Engagement des 35-Jährigen.

Für die Aschersleben Tigers steht am Sonnabend das vorletzte Heimspiel der Saison auf dem Spielplan der 1. Regionalliga Nord. Die Mannschaft von Trainer Michael Opitz empfängt das Alba-Berlin- Basketballteam um 19.30 Uhr im Ballhaus.

Die Gäste von Alba Berlin belegen momentan den vierten Tabellenplatz, können die drittplatzierten Aschersleben Tigers in den verbleibenden Begegnungen allerdings nicht mehr einholen.

Das kommende Wochenende wird für Aschersleben ein Doppelspielwochenende. Am Sonntag gastiert das Team im Halbfinale des Landespokals beim Oberligisten Baskets Wolmirstedt (17 Uhr) und möchte mit einem Auswärtssieg ins Endspiel einziehen.

In der 1. Regionalliga Nord stehen für die Tigers dann noch zwei Spiele an: am 22. März auswärts in Wolfenbüttel und am 28. März vor heimischem Publikum gegen Rendsburg.

Bei Tigers-Heimspielen in der 1. Regionalliga Nord sitzt René Stephan im Kampfgericht. „Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs“, sagt er, „hinter den Heimspielen steckt viel Arbeit, das sehen manche Leute gar nicht.“ Und auch René Stephan ist einer, den man nicht unbedingt als Rampensau bezeichnen würde. Einer, dessen Arbeit auf den ersten Blick vielleicht verborgen bleibt. „Das liegt an meiner Persönlichkeit“, sagt er, „ich bin mehr der ruhige Arbeiter.“ Und das sei auch gut so, denn: „Man misst Leute ja an ihren Taten und nicht an ihren Worten.“

Diesem Credo folgend, konnte René Stephan in den vergangenen Jahren nicht nur als Kampfrichter überzeugen: Seit acht Jahren kümmert er sich vermehrt auch um die organisatorische Vereinsarbeit, ist seit 2010 als Kassenwart für die Finanzen des Vereins zuständig und war zuletzt auch vermehrt im Jugendbereich tätig. „Ihm ist zu 99,9 Prozent noch nie ein Fehler unterlaufen“, sagt Präsident Christian Elze, „er ist ein Mann, der sich im Hintergrund hält. Einer, der nie viel redet, aber durch seine ausgezeichnete Leistung doch viel sagt.“

„Das ist das Wichtigste im Leben“

Stephan arbeitet als Verwaltungsangestellter in Halberstadt. Um 5.15 Uhr klingelt an jedem Wochentag sein Wecker. Um 17.15 Uhr passiert er für gewöhnlich wieder das Ascherslebener Ortseingangsschild. „Manchmal ist es nicht so einfach, sich am Abend dann noch einmal zwei Stunden vor den Rechner zu setzen“, gibt er zu, „aber ich mache es ja gerne.“

Wenn René Stephan so auf seine bisherige Zeit bei den Tigers zurückblickt, fallen ihm viele Details ein. Aus den Jahren unter Trainer Fritz Espenhahn zum Beispiel. Oder dem letzten Aufstiegsjahr mit US-Spielmacher Brandon Shingles, Urgestein Steffen Müller und vielen mehr. „Der Trainer hat das Optimum aus der Mannschaft herausgeholt“, sagt der 35-Jährige zur diesjährigen Saison. Seine schönste Zeit bei den Tigers? „Ach, eigentlich war es immer schön“, meint René Stephan, „und auch aus den schweren Zeiten haben wir viel gelernt.“

Und wenn er einen Wunsch für die Zukunft der Aschersleben Tigers frei hätte? In Zeiten, in denen es für viele nur eine Antwort auf diese Frage gebe, nämlich den Aufstieg in die Pro B, sagt René Stephan einen Satz, der viel über ihn verrät: „Ich würde mir wünschen, dass alle Fans, Spieler, Verantwortlichen und Helfer des Vereins gesund bleiben.“ Denn: „Das ist das Wichtigste im Leben.“ (mz)