Wassersport und Freizeit Am Concordia See in Schadeleben werden zahlreiche Boote verliehen
Badegäste können wählen zwischen Tretbooten, Kanus und Brettern für Stehpaddler.

Schadeleben/MZ - Hand aufs Herz: Ist es wirklich kühler, wenn man mit einem Tretboot übers Wasser schippert? Sebastian Kruse überlegt einen kurzen Moment. Natürlich ist es auf dem Wasser frischer, angenehmer. „Aber noch entspannter ist die Fahrt in einem Kanu“, beschreibt er sein eigenes Empfinden.
Das Tretboot-Fahren strenge schon ein bisschen mehr an, denkt er ans Pedaletreten. „Es ist halt wie Fahrradfahren.“ Doch egal, es können nämlich beide Wasserfahrzeuge am Schadelebener Strand des Concordia Sees ausgeliehen werden.
Die Seeland-Gesellschaft, deren Geschäftsführer Kruse ist, nennt eine kleine Flotte ihr Eigen: vier blaue Tretboote schaukeln am Anliegersteg, dazu sechs Kanus, die an Land auf Seefahrer warten, und einige SUP - also Bretter fürs Stand-up-Paddling. Alles ist pro Stunde für zehn Euro zu haben.
Am Concordia See kann man Tretboote, Kanus und Bretter für Stehpaddler leihen
Letztere sind total im Trend. „Viele leihen die Bretter hier zum Kennenlernen aus, zum Schnuppern - und kaufen sich dann eigene“, hat Kruse schon gemerkt - und auch für diese Wassersportler ein Angebot parat: „Wir verleihen nämlich auch Schwimmwesten.“ Die sind Pflicht auf dem See.
Ein größeres Gefühl von Sicherheit verströmen am Ende aber doch die Tretboote, mit denen man gemütlich übers Wasser fahren kann. „Nur einmal - im letzten Jahr - ist bei einem etwas von der Steuerung abgebrochen, sodass es an Land geschleppt werden musste.“ Doch ansonsten sei noch nie etwas passiert. „Sie kippen halt nicht um!“ Deshalb sei diese Art der Fortbewegung auch etwas für ältere Leute.
Die würden das Angebot vor allem nutzen, wenn es ein bisschen kühler sei, hat Gina Barnewald herausgefunden. Die Schülerin steht als Ferienjobberin in der kleinen Hütte, wo man sich Tretboot, Kanu und Sonnenschirme ausleihen kann, und ergänzt: „Bei Sonne fahren dagegen die Jugendlichen raus - mit Musikbox.“
Die zelebrieren dann ein Lebensgefühl von Sommer und Leichtigkeit. Und verlängern oft die Ausleihzeit. „Denn mit einer Stunde kommt man oft nicht aus.“ Noch sei nach dem Erdrutsch von 2009 zwar nicht der ganze See freigegeben. „Aber wir sprechen hier von über 200 Hektar, die genutzt werden können“, so Kruse.
„Aber wir sprechen hier von über 200 Hektar, die genutzt werden können.“
Sebastian Kruse, Geschäftsführer der Seeland-Gesellschaft
Gesperrt sind - bis auf das Stück Strand auf der Schadelebener Seite - auch sämtliche Uferbereiche. „Das heißt, wer mit Tretboot oder Kanu rausfährt, kann auch nur hier wieder an Land.“ Das bedeutet, dass die Seeland-Gesellschaft die Fahrzeuge zur Sicherheit bei Wind nicht verleiht.
„Wir geben sie nur raus, wenn das Wetter es zulässt - sonst gibt es zu viel Wellengang und eine starke Strömung“, sagt Kruse und meint: „Der Wind hier unten ist nämlich immer eine Nummer stärker.“ So kann sich das glasklare Wasser, in dem man zahlreiche Fische herumschwimmen sieht, innerhalb von Minuten in schwarzwogende, tosende Gischt verwandeln.
Für Kinder wird gerade ein Sandkasten mit Sonnensegel gebaut
Doch die Seeland GmbH hofft auf viele schöne Tage und richtet dafür auch gerade einen Sandkasten mit Sonnensegel für die kleineren Badegäste her. „Zu viel können wir hier unten am Strand nicht machen, weil die Flutung noch bevorsteht“, erklärt der Geschäftsführer das.
Doch Pläne gibt es natürlich einige. „Wir wollen schauen, ob wir im nächsten Jahr vielleicht neue Tretboote kaufen können - was Moderneres“, sagt Sebastian Kruse, für den die vier blauen Exemplare erst einmal der Anfang sind - zum Ausprobieren. „Doch da müssen wir auch auf die Finanzierung schauen“, weiß der Geschäftsführer, dessen Traum zudem ein Drachenboot wäre.
Ausgeliehen werden die Tretboote während des Badebetriebes und nur bei gutem Wetter - meist am Wochenende von 10 bis 18 Uhr und in der Woche ab 11/12 Uhr. Eine telefonische Anmeldung sei ebenfalls möglich.