Sachsen Sachsen: Katastrophenalarm an Neiße, Schöps und Röder

Görlitz/Dresden/dapd. - Im KreisGörlitz sei die Lage angespannt, teilte der dortigeKatastrophenschutzstab am Morgen mit. Der öffentlichePersonennahverkehr war wegen überfluteter Straßen eingeschränkt.Zwischen den besonders betroffenen Städten Zittau und Görlitz mussteder Busverkehr bis auf weiteres eingestellt werden.
Die Schulen sollten aber geöffnet bleiben, sagte eine Sprecherinin Görlitz, wo es am Morgen noch weiter regnete. InSchöpstal-Ebersbach sei die Schule aber nicht erreichbar. In Horkablieb ein Kindergarten geschlossen. Der Fluss der kleinen Gemeindebei Niesky war über die Ufer getreten. In Teilen des Landkreiseshabe sich die Lage aber beruhigt, in anderen Gebieten seien dieWasserpegel hingegen gestiegen.
Zwtl.: Lausitzer Neiße bereitet erneut Sorgen
Wie schon vor sieben Wochen bereitete die Lausitzer Neißebesondere Sorgen. In Zittau stand der Pegel um 8.00 Uhr unverändertbei 3,30 Metern. In Görlitz erreichte der Fluss einen Pegelstand von5,98 Metern. Bei der heftigen Flut im August waren es dort mehr alssieben Meter gewesen. Die vom Regen aufgeweichten Dämme im LandkreisGörlitz halten den Angaben zufolge. "Wir kontrollieren sie aberregelmäßig", sagte eine Sprecherin des Katastrophenstabs.
Durch das Hochwasser wurden Straßen überflutet, Keller liefenvoll Wasser. Verletzte habe es bislang nicht gegeben, hieß es beimKatastrophenschutzstab in Görlitz. Alle Ortsfeuerwehren desLandkreises seien im Einsatz. Görlitz hatte um MitternachtKatastrophenalarm ausgelöst, Meißen folgte um 1.30 Uhr.
In Meißen war die Lage noch relativ entspannt, wie ein Sprecherder Polizeidirektion Oberes Elbtal-Osterzgebirge in Dresden sagte.Einzelne Straßen seien überflutet worden. Betroffen waren vor allemdie Gemeinden entlang der Großen Röder. Dort stiegen die Pegel amMorgen noch an. In Großdittmannsdorf wurden um 8.00 Uhr 2,89 Metererreicht, in Kleinraschütz waren es 2,97 Meter. "Es sind Felder undWiesen überflutet und viele Keller mit Wasser vollgelaufen",erklärte Landrat Arndt Steinbach (CDU).
In Alarmbereitschaft befanden sich auch die Rettungskräfte imLandkreis Bautzen. Dort wurde kurz nach Mitternacht in den GemeindenPanschwitz-Kuckau, Räckelwitz, Rosenthal, WittichenauKatastrophen-Voralarm ausgerufen. In Bautzen wurden 15 Menschen inSicherheit gebracht. Nach Rücksprache mit den anliegenden Gemeindenkonnten die Ortsfeuerwehren die Lage derzeit allein bewältigen, wiedas Landratsamt Bautzen mitteilte.
In Dresden ist die Lage ebenfalls angespannt. 4.000 Sandsäckewurden nach Angaben der Feuerwehr verbaut. Der Brauteich inLangebrück drohte überzulaufen. Zudem stürzten Bäume wegen heftigerWindböen um.
Der Deutsche Wetterdienst hob die Unwetterwarnung für TeileSachsens am Dienstagmorgen auf. In den Landkreisen Görlitz undMeißen gab es an den Deichen nach Angaben der Behörden zunächstkeine Probleme.
Erst Anfang August hatte ein Hochwasser Ostsachsen heimgesuchtund mehrere Hundert Millionen Euro Schaden angerichtet. Die damalsgebrochenen Deiche stehen jetzt unter verstärkter Beobachtung.
Landkarte von StepMap#video