Sachsen Sachsen: Die neuen Minister
Dresden/dpa. - Sachsen hat erstmals eine CDU/FDP-Regierung.Die Deutsche Presse-Agentur stellt die Minister im Kurzporträt vor:
MINISTERPRÄSIDENT: Stanislaw TillichTillich (50) ist zugleich der erfahrenste Politiker im sächsischenKabinett. Schon 1999 war der Sorbe hier als Minister für den Bund undEuropa zuständig. 2002 übernahm er die Staatskanzlei, 2004 das Agrar-und Umweltministerium. 2007 wurde er Finanzminister, ein halbes Jahrspäter löste er CDU-Ministerpräsident Georg Milbradt ab. Tillich istDiplom-Ingenieur und stammt aus dem ostsächsischen Neudörfel. 1987kam er zur CDU. Der verheiratete Familienvater hat zwei Kinder.
KULTUS: Roland WöllerWöller (39) gehört seit 2007 zur sächsischen Regierung. Damalsregierte die CDU noch mit der SPD. Der gebürtige Duisburger warzunächst für Umwelt und Landwirtschaft zuständig. Im Sommer 2008wechselte er ins Kultusministerium. Der Diplom-Volkswirt gilt alskompetent und führt das Amt souverän. Seit 2003 hat er eine Professurfür Volkswirtschaftslehre an der Dresdner Hochschule für Technik undWirtschaft. Wöller ist verheiratet und seit 1988 in der CDU.
SOZIALES: Christine ClaußClauß (59) ist seit 2008 Sozialministerin von Sachsen. Sie stammt ausScheibenberg (Erzgebirge) und ist von Beruf Krankenschwester. 20Jahre leitete sie an der Leipziger Frauenklinik eine Intensivstation.Nach der Wende wurde Clauß Fachberaterin der AOK. Ihre Parteilaufbahnbegann 1984, von 2003 bis 2007 war sie Kreischefin der Union inLeipzig. Regierungschef Tillich holt sie nach seinem Amtsantritt imSommer 2008 ins Kabinett. Clauß ist verheiratet und hat einen Sohn.
FINANZEN: Georg UnlandUnland (55) ist der einzige parteilose Minister im Kabinett. Er wurdein Bocholt (Münsterland) geboren, ist verheiratet und Vater von vierKindern. Unland studierte in Darmstadt Maschinenbau und promoviertein dieser Fachrichtung. Von 1980 bis 1993 war er in diversen Firmentätig. Dann folgte er einem Ruf als Ordentlicher Professor fürMaschinenbau an der Freiberger Bergakademie. 2000 wurde er hierRektor. Tillich holte ihn im Sommer 2008 in sein Kabinett.
UMWELT UND LANDWIRTSCHAFT: Frank KupferKupfer (47) kommt aus Torgau. Der gelernte Fernmeldetechniker istschon seit 1982 CDU-Mitglied und damit dienstältester Christdemokratin der Regierung. Von 1999 bis 2001 war er Generalsekretär der Unionim Freistaat. Tillich holte ihn im Juni 2008 ins Kabinett und übergabdem leidenschaftlichen Angler das Agrarressort. Kupfer hat auchandere Ämter inne. So ist er unter anderem Präsident des SächsischenSchützenverbandes. Kupfer ist verheiratet und hat zwei Kinder.
INNENMINISTER: Markus UlbigUlbig (45) hat sich in der Politik als Oberbürgermeister von Pirnaeinen Namen gemacht, als er immer wieder gegen rechtsextremistischeUmtriebe in seiner Stadt zu Felde zog. Der gelernte Elektronikerstudierte an der Dresdner Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie undschloss dort als Betriebswirt ab. Von 1999 bis 2001 trug er imsächsischen Innenministerium für Städtebau Verantwortung. Ulbig istverheiratet und Vater von vier Kindern.
WISSENSCHAFT UND KUNST: Sabine Freifrau von SchorlemerFreifrau von Schorlemer (50) gilt als ausgewiesene Expertin fürinternationale Angelegenheiten. Sie ist gewähltes Mitglied derDeutschen UNESCO-Kommission und langjährige Beraterin des AuswärtigenAmtes. Sie studierte Rechts- und Politikwissenschaften sowieKunstgeschichte. Zuletzt war die Professorin Inhaberin des Lehrstuhlsfür Völkerrecht, Recht der EU und Internationale Beziehungen an derTU Dresden. Sie ist Mutter von drei Kindern.
JUSTIZMINISTER: Jürgen MartensMartens (50) wurde in München geboren und studierte in FreiburgRechtswissenschaften. 1976 trat er in die FDP ein und begleitete dannÄmter bei den Jungen Liberalen. Unmittelbar nach der Wende kam er inden Osten und ließ sich als Rechtsanwalt in Meerane nieder. Mit demWiedereinzug der FDP in den Landtag wurde er Abgeordneter und erwarbsich den Ruf eines schlagfertigen Redners. Seit 2007 ist er zudemVize-Chef der Sachsen-FDP. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.
WIRTSCHAFTSMINISTER: Sven MorlokMorlok (47) stammt aus Stuttgart und kam nach einem BWL-Studium inMannheim 1992 nach Dresden, um hier seine Diplomarbeit zu machen.Seit 1980 ist er FDP-Mitglied, 2004 zog er mit den Liberalen in denLandtag ein. Morlok amtierte hier als Vize-Fraktionschef und aufParteiebene zugleich als Landesschatzmeister. Er ist Geschäftsführereines Leipziger Bauunternehmens und saß bisher auch im LeipzigerStadtrat. Morlok ist ledig.
STAATSKANZLEI: Johannes BeermannBeermann (48) ist Jurist und wurde in Emsdetten (Westfalen) geboren.Nach seiner Promotion 1990 war er am Aufbau der Ministerialverwaltungin Sachsen beteiligt. 1995 bis 1999 arbeitete er als Staatsrat beimSenator der Finanzen in Bremen, 1999 bis 2003 als Staatssekretär fürBundes- und Europaangelegenheiten beim hessischen Ministerpräsidentensowie Bevollmächtigter des Hessens beim Bund. Danach wurde er Partnerin einer Berliner Anwaltskanzlei. Seit Juni 2008 leitete Beermann dieSächsische Staatskanzlei. Er ist verheiratet und hat drei Kinder.