Sachsen Sachsen: Aufstellung bei zweitem Wahlgang noch unklar

Chemnitz/dpa. - Der Chef der Wahlbehörde, Reiner Hausding, sagte am Montag: «Bisjetzt ist uns nicht bekannt, ob sich einer zurück zieht. Es hat sichauch noch kein neuer Bewerber gemeldet.» Im ersten Wahlgang amSonntag erhielt kein Kandidat die nötigen mehr als 50 Prozent derStimmen. Bei der Neuwahl genügt die einfache Mehrheit.
Die von den Grünen unterstützte SPD-Kandidatin, Sachsens Kunst-und Wissenschaftsministerin Barbara Ludwig, hatte mit 38,3 Prozentder Stimmen das beste Ergebnis erzielt. Sollte die 44-Jährige am 25.Juni gewählt werden, muss die sächsische SPD für sie einen Nachfolgerim Ministeramt suchen. «Ich freue mich über ihre klare Führung undhoffe auf eine bessere Wahlbeteiligung», sagte der scheidendeOberbürgermeister Peter Seifert (SPD). An dem Votum hatten nur 38,5Prozent der Wahlberechtigten teilgenommen.
Hinter Ludwig kam für die CDU Stadtkämmerer Detlef Nonnen auf 23,1Prozent auf Platz zwei. «Das Rennen um den Chefsessel im Rathaus istnoch nicht entschieden», sagte der 45-Jährige. Er hoffe, dass am 25.Juni mehr Bürger zur Wahl gehen, «damit diese Stadt einen gutenOberbürgermeister bekommt». Nonnen wird von der FDP unterstützt, diekeinen eigenen Kandidaten aufstellte.
Ob der gemeinsame Kandidat von Linkspartei.PDS und derWahlalternative Soziale Gerechtigkeit und Arbeit (WASG), Karl-Friedrich Zais, wieder antritt, sollte noch am Montagabend auf einerSitzung des Stadtvorstandes und der Stadtratsfraktion beraten werden.«Das wird gemeinsam entschieden werden», sagte WASG-Sprecher EnricoStange. Mit 16,7 Prozent der Stimmen landete der Landtagsabgeordnetenoch hinter dem parteilosen Stadtwerkechef Uwe Barthel (19,6Prozent). «Platz vier, da bin ich schon enttäuscht, aber andererseitsist es das bisher beste Ergebnis meiner Partei bei einer OB-Wahl inChemnitz», sagte Zais der dpa.
Barthel und der parteilose Student Mike Bräutigam (2,3 Prozent)wollen ein zweites Mal antreten. Bewerbungen von neuen Kandidatenmüssen bis Mittwochabend eingereicht sein. Im Anschluss berät derWahlausschuss über die Zulassung.