Zoo Magdeburg Zoo Magdeburg Tierwohl-Gefährdung?: Zoochef Kai Perret nach schweren Vorwürfen von Mitarbeitern freigestellt

Magdeburg - Kai Perret, seit 2003 Direktor des Zoos in Magdeburg, ist seit 30. Januar mit sofortiger Wirkung freigestellt. Wie die Volksstimme berichtet, werfen ihm Mitarbeiter Gefährdung des Tierwohls vor. Sie haben sich, so die Volksstimme, mit einem Brief an den Zoo-Aufsichtsrat gewandt.
Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper, der Vorsitzender des Aufsichtsrates ist, habe den Zoo-Chef aus der „Schusslinie nehmen wollen" und freigestellt. Mit den Vorwürfen beschäftigt sich nun die Staatsanwaltschaft.
Kai Perret ist als Zoo-Direktor umstritten: So kam es 2008 zum Prozess, als er drei gesunde Tigerbabys töten ließ, nachdem sich herausstellte, dass sie nicht reinrassig waren.
Zoo Magdeburg: Prozess nach Tötung von Tigerbabys
Die Tiger passten nach Ansicht des Zoos nicht in das internationale Zuchtprogramm, da der Vater kein reinrassiger sibirischer Tiger war. Perret und zwei Mitarbeiter wurden angeklagt.
Nach mehreren Instanzen wurden sie 2011 verwarnt und zu einer Geldstrafe auf Bewährung verurteilt, die bei weiteren Verstößen fällig würde. Zudem mussten sie jeweils mehrere hundert Euro an gemeinnützige Organisationen zahlen. Tierschützer waren empört.
Auch 2019 sorgte der Zoo für negative Schlagzeilen, als zwei Giraffen starben und sich ein Elefant schwer verletzte. Giraffenkuh Femke brachte im Mai ein totes Kalb zur Welt und starb kurz darauf selbst an den Folgen der Geburt.
Elefantenkuh Mwana verletzte sich im November 2019 schwer, als sie ihren Rüssel in einem Tor des Geheges einklemmte. Bei dem Versuch, sich zu befreien, riss sie sich zehn Zentimeter ihres Rüssels ab.
Kai Perret äußerte sich auf Nachfrage nicht zum aktuellen Sachverhalt. (mz)