Kompromiss mit Naturschützern Weiterbau der A14 ist in Griffweite - Kompromiss mit Naturschützern

Magdeburg - Eine gewaltige Schneise wird durch die Altmark geschlagen, zwischen Colbitz und Dolle (Landkreis Börde) geht der Bau der Autobahn 14 täglich ein Stückchen voran. Auf anderen Streckenabschnitten hingegen ist völlig unklar, ob die Piste jemals vollendet wird - bislang.
Denn ein Kompromiss zwischen Landesverkehrsminister Thomas Webel (CDU) und dem Naturschutzverband BUND soll ein entscheidendes Hindernis beseitigen. An diesem Dienstag könnte die Landesregierung die Abmachung per Kabinettsbeschluss perfekt machen.
Hintergrundgespräche: Kompromiss für A14 scheint möglich
Die Blaupause dafür stammt aus dem Jahr 2016. Damals zog der BUND eine Klage gegen einen Teilabschnitt der A 14 zurück, im Gegenzug für Nachbesserungen beim Artenschutz. Seither laufen die Verhandlungen auch für die übrigen Streckenabschnitte auf Sachsen-Anhalts Teilstück jener Autobahn, die einmal Magdeburg mit der Ostsee verbinden soll.
Das Ergebnis der Hintergrund-Gespräche: 8,6 Millionen Euro aus der Landeskasse sollen den Eingriff in die Natur minimieren und lärmbedrohte Anwohner schützen. Für das Teilstück von Seehausen (Altmark) bis zur Landesgrenze will das Land Überflutungsflächen und Auenlebensräume in der Größe von 125 Hektar herrichten.
Für vier weitere Abschnitte sind Artenschutzflächen von weiteren 60 Hektar vorgesehen. Die Gemeinden Mose und Röthenberg sowie die Siedlung Märsche sollen aktiven Lärmschutz erhalten, Lärm soll also bereits durch die Konstruktion der Autobahn verringert werden.
Kompromiss zur A14 könnte Sachsen-Anhalt viel Geld kosten
Weitere Orte sollen passiven Schutz erhalten, etwa durch Lärmschutzwände. Zudem übernimmt das Land gerichtliche und außergerichtliche Kosten des BUND in Höhe von 80.000 Euro plus Mehrwertsteuer. Zahlen müsste das Land ab 2022. Im Gegenzug zieht der BUND eine laufende Klage zurück und verspricht einen Klageverzicht für noch laufende Planfeststellungsverfahren.
Anders als die regulären Kosten eines Autobahnbaus trägt für diese Zusatzverabredungen nicht der Bund die Kosten, sondern das Land. Aus Sicht von Verkehrsminister Webel lohnt sich der Kompromiss dennoch. Das Land könne dadurch das Prozessrisiko verringern und den Bau beschleunigen. Eine Verzögerung hingegen würde deutlich teurer: Ein 50 Kilometer langes Stück brächte durch höhere Baukosten einen Aufpreis von 53 Millionen Euro. (mz)