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„Wir sind erschöpft“ Warum die Agrargenossenschaft Könnern ihre 300 Milchkühe verkaufen musste

Jahrzehntelang hielt die Agrargenossenschaft Könnern Milchkühe. Niedrige Milchpreise, die Dürre und ein Arbeitsunfall besiegelten das Ende. Viele Arbeitsplätze fallen auf dem Hof künftig weg.

Von Steffen Höhne 28.06.2021, 09:00
Landwirt Hans-Jürgen Windrisch  steht im leeren Melkkarusell, in dem die Kühe die Milch gaben. Er sucht noch einen Käufer für die Anlage.
Landwirt Hans-Jürgen Windrisch steht im leeren Melkkarusell, in dem die Kühe die Milch gaben. Er sucht noch einen Käufer für die Anlage. Foto: Andreas Stedtler

An der Außenwand des Stalls hängt noch die Auszeichnung des Landeskontrollverbandes für das Jahr 2018: „Dieser Betrieb gehört zu den 10% besten Milchviehbetrieben des Landes Sachsen-Anhalt“, steht auf dem Schild. Landwirt Hans-Jürgen Windrisch sagt: „Unsere Kühe haben nicht nur viel Milch gegeben, wir hatten auch eine vorbildliche Haltung.“ Von den in den 70er und 80er Jahren gebauten Ställen bröckelt zwar der Putz, doch drinnen standen die Kühe auf Stroh und hatten Auslauf nach draußen - so wie es Tierwohlinitiativen fordern. Doch das ist jetzt Geschichte. Die Agrargenossenschaft Könnern hat ihre 300 Milchkühe an sächsische und niederländische Höfe verkauft. „Wir waren über dem Limit - finanziell wie personell“, sagt der Vorsitzende der Genossenschaft.