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Brauchtum Unternehmen in Sachsen-Anhalt planen wieder Weihnachtsfeiern

Das gesellschaftliche Leben hat 2021 trotz Corona wieder Fahrt aufgenommen. Einige Betriebe wollen in diesem Jahr wieder mit der Belegschaft Weihnachten feiern. Die Unternehmer müssen Nutzen und Risiken abwägen.

Von dpa 16.10.2021, 09:45
Ein Herzanhänger hängt an einem geschmückten Weihnachtsbaum.
Ein Herzanhänger hängt an einem geschmückten Weihnachtsbaum. Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Magdeburg - Nach vielen Ausfällen 2020 wollen in diesem Jahr wieder einige Unternehmen in Sachsen-Anhalt Weihnachtsfeiern für ihre Belegschaft ausrichten. „Ja, es werden - so Stand heute - Weihnachtsfeiern stattfinden“, berichtete eine Sprecherin des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga in Sachsen-Anhalt. Die Firmen buchten im Vergleich zum Vorjahr wieder vermehrt Plätze in der Gastronomie.

Dennoch beobachte man im Verband eine gewisse Zurückhaltung. „Am wichtigsten wäre für den Gast und Unternehmer Planungssicherheit“, betonte die Dehoga-Sprecherin. Die Unsicherheit durch eine drohende Schließung der Gastronomie sei wegen der langfristigen Planung und des Einkaufs von Ware „extrem belastend“ - nicht nur finanziell, auch psychisch.

Die Unternehmen müssten bei der Entscheidung, eine Weihnachtsfeier auszurichten, Nutzen und Risiken abwägen, sagte Burghard Grupe, Geschäftsführer der Handwerkskammer (HWK) in Magdeburg. Kein Unternehmen könne sich längere Ausfallzeiten der Belegschaft durch Krankheit oder Quarantäne leisten, wenn sich auf der Feier Kollegen infizierten. Auf der anderen Seite sei der persönliche Austausch in ungezwungener Atmosphäre für das Betriebsklima immens wichtig, vor allem „nach diesen schwierigen Zeiten“, führte Grupe weiter aus.

Grupe geht davon aus, dass die Veranstaltungen unter der 3G-Regelung stattfinden dürften. Bei der 2G-Regelung dürfen nur Geimpfte und Genesene teilnehmen, bei 3G auch Getestete. 3G empfehle die HWK ebenso wie die gängigen Hygieneregeln. „Doch das müssen wir unseren Mitgliedsbetrieben nicht extra sagen.“ Vielleicht treffe sich die Belegschaft in diesem Jahr beispielsweise auf dem Weihnachtsmarkt statt in geschlossenen Räumen, mutmaßte Grupe. Allerdings zeichne sich laut Dehoga in Sachsen-Anhalt bisher keine generelle Tendenz bei den Unternehmen ab, die Weihnachtsfeiern nach draußen zu verlegen.

Die Gastronomen in der Landeshauptstadt sehen bereits jetzt viele kleinere Buchungen, sagte Matthias Nawroth von der Arbeitsgemeinschaft Magdeburger Gastronomen. Die Kehrseite seien vermehrt Absagen für große Gruppen, da „die Firmenkunden die aktuelle Corona-Situation nicht einschätzen“ könnten und bei größeren Verbindlichkeiten deutlich vorsichtiger seien.

Einige Unternehmen berichteten, Mitte Oktober noch keine klare Aussage zu einer eventuellen Weihnachtsfeier treffen zu können. Zu lang sei der Planungszeitraum, die Entwicklung des Infektionsgeschehens außerdem zu ungewiss. Andere Unternehmen wie die Halloren Schokoladenfabrik in Halle erteilten einer Weihnachtsfeier bereits jetzt eine Absage. Es werde kein Fest geben, „da eventuelle nicht absehbare Beschränkungen die Planung“ erschwerten, sagte ein Sprecher des Unternehmens.

Das Backunternehmen Kathi will hingegen mit den Mitarbeitern feiern. Nach dem Ausfall der Feier im vergangenen Jahr, „möchten wir in diesem Jahr jedoch gerne wieder einen gemeinsamen Ausklang mit allen "Kathianern" durchführen“, schrieb eine Sprecherin des Unternehmens. Die Weihnachtsfeier diene als Rückblick und Wertschätzung für die Belegschaft.