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"Operiert euch doch selbst" Unikliniken Halle und Magdeburg: Hunderte demonstrieren für bessere Finanzierung der Hochschulmedizin

27.10.2016, 09:42
Der Teilnehmer der Demonstration gegen die Unterfinanzierung der Unikliniken in Sachsen-Anhalt vor dem Landtag.
Der Teilnehmer der Demonstration gegen die Unterfinanzierung der Unikliniken in Sachsen-Anhalt vor dem Landtag. dpa-Zentralbild

Magdeburg/Halle (Saale) - Hunderte Mitarbeiter, Studierende und Auszubildende der Unikliniken in Magdeburg und Halle haben vor Sachsen-Anhalts Landtag protestiert. Sie forderten am Donnerstag eine bessere Finanzierung ihrer Einrichtungen. „Operiert euch doch selbst“, „Magdeburg als Krankenburg“ und „Ohne Geld räumen wir das Feld“ stand auf Transparenten. Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch (CDU) nahm einen schriftlichen Appell der Unikliniken entgegen.

Debatte zur Zukunft der Hochschulmedizin

Für Freitag ist im Landtag eine aktuelle Debatte geplant zur Zukunft der Hochschulmedizin. Es wird darum gehen, wie die ärztliche Ausbildung und medizinische Versorgung auf hohem Niveau sichergestellt werden kann.

Die Universitätskliniken schreiben jedes Jahr rote Zahlen. Sie sehen wegen fehlender Mittel für Investitionen ihren exzellente Ruf und auch die Betriebssicherheit in Gefahr. Die Uniklinik Halle braucht nach eigenen Angaben jährlich 6,5 Millionen Euro für medizinische Geräte, Soft- und Hardwareausstattung sowie kleinere Baumaßnahmen. Davon habe das Land aber nur 2,3 Millionen Euro zugesagt. Auch der Uniklinik in Magdeburg seien die bereits knapp bemessenen Investitionsmittel für 2016 um zwei Drittel gekürzt worden.

Auch nach Angaben der Präsidentin der Ärztekammer des Landes, Simone Heinemann-Meerz, hat sich der erhebliche Investitionsstau der vergangenen Jahre weiter verschärft. Die medizinisch gute Versorgung verliere an Wert, wenn die Unterbringung der Patienten dem nicht gerecht werde.

In Magdeburg bestehe erheblicher Investitionsbedarf bei medizinischen Geräten. In Halle sei das Bettenhaus 2 der Uniklinik dringend sanierungsbedürftig. Dazu braucht es laut Heinemann-Meerz ein deutliches Bekenntnis der Landespolitik. Investitionen dürften nicht weiter auf ein Minimum reduziert bleiben.  (dpa)