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Tausende Demonstranten Corona-Protest legt Magdeburger Innenstadt lahm 

Die Dimensionen hatten sich in den sozialen Netzwerken angedeutet. Von einer Mega-Demo ist die Rede gewesen. Tatsächlich laufen am Samstag Tausende Menschen stundenlang durch Magdeburg.

Aktualisiert: 08.01.2022, 17:42
Ein Teilnehmer an der "Friedenswanderung" redet auf Polizisten ein. Die Demonstranten gingen durch Magdeburg, um gegen die Maßnahmen, die das Land Sachsen-Anhalt zur Eindämmung des Coronavirus erlassen hat, mit einer «Friedenswanderung» zu protestieren.
Ein Teilnehmer an der "Friedenswanderung" redet auf Polizisten ein. Die Demonstranten gingen durch Magdeburg, um gegen die Maßnahmen, die das Land Sachsen-Anhalt zur Eindämmung des Coronavirus erlassen hat, mit einer «Friedenswanderung» zu protestieren. dpa-Bildfunk

Magdeburg  (dpa) -  Angemeldet waren kleinere Versammlungen gegen die Corona-Politik - in Magdeburg sind nach einer Mobilisierung in sozialen Netzwerken am Samstag aber Tausende Menschen zu Protesten zusammengekommen. Sie zogen stundenlang durch die Stadt.

Das Spektrum der Teilnehmer war breit: Händchenhaltende Paare, Menschen mit Kinderwagen und Hunden, Kinder und Senioren. Auch augenscheinlich rechte Teilnehmer und gewaltbereite Fußballfans hatten sich unter die Kritiker gemischt. Mit Trillerpfeifen, Trommeln, Plakaten und Lautsprechern machten sie ihrem Unmut über die Corona-Maßnahmen Luft. Straßenbahnen standen still, zeitweise wurden Straßen gesperrt.

Corona-Proteste in Magdeburg: Aufruf zu "Ungehorsam"

Die Lage war bis in den frühen Abend hinein dynamisch und unübersichtlich. Die Polizei gab zunächst keine Gesamtteilnehmerzahlen bekannt.

Zunächst hatten sich am Nachmittag auf dem Alten Markt der Landeshauptstadt bis zu 1500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer versammelt, wie ein Polizeisprecher sagte. Die Zugänge zum Platz seien gesperrt worden, um die Hygienebestimmungen einhalten zu können. Bei der Kundgebung vor dem Rathaus wurden Corona-Impfungen, Tests und das Tragen von Schutzmasken kritisiert. Es wurde zum „Ungehorsam“ aufgerufen. Man lasse sich „das Laufen nicht verbieten“, hieß es.

Anschließend machten sich Menschen aus Richtung Alter Markt auf den Weg durch die Innenstadt. Auch aus anderen Richtungen waren Protestzüge unterwegs. In der Folge vereinten sich die Züge zu einem.

Teilnehmer einer Versammlung protestieren mit Plakaten u.a. mit der Aufschrift "Es reicht" in der Innenstadt. Die Demonstranten gingen durch Magdeburg, um gegen die Maßnahmen, die das Land Sachsen-Anhalt zur Eindämmung des Coronavirus erlassen hat, mit einer «Friedenswanderung» zu protestieren.
Teilnehmer einer Versammlung protestieren mit Plakaten u.a. mit der Aufschrift "Es reicht" in der Innenstadt. Die Demonstranten gingen durch Magdeburg, um gegen die Maßnahmen, die das Land Sachsen-Anhalt zur Eindämmung des Coronavirus erlassen hat, mit einer «Friedenswanderung» zu protestieren. dpa-Bildfunk

In Sachsen-Anhalt sind mindestens 48 Stunden vorher angemeldete Demonstrationen grundsätzlich nicht beschränkt, können aber bei mehr als zehn Teilnehmern von der zuständigen Versammlungsbehörde in Rücksprache mit der Gesundheitsbehörde beschränkt, verboten oder mit Auflagen versehen werden.

Für unangemeldete Demonstrationen hat die Polizei Magdeburg in der letzten Dezember-Woche die Regeln per Allgemeinverfügung verschärft. Nicht angemeldete Proteste darf es dort nur noch ortsgebunden geben. Protestzüge durch die Straßen sind dann also untersagt. Außerdem besteht die Pflicht zum Tragen einer Maske sowie zur Einhaltung von Abstandsregeln.

Livestream von der "Mega-Demo Magdeburg"