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Verhandlungsrunde Tarifverhandlung: Sachsen-Anhalts Finanzminister Richter dämpft Erwartungen der Landesbeschäftigten

Vor der zweiten Verhandlungsrunde zur künftigen Bezahlung von Lehrern und anderen Landesbeschäftigten warnt Finanzminister Michael Richter vor überzogenen Forderungen der Gewerkschaften.

Aktualisiert: 28.10.2021, 09:38
Michael Richter (CDU), Finanzminister des Landes Sachsen-Anhalt, im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.
Michael Richter (CDU), Finanzminister des Landes Sachsen-Anhalt, im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Foto: dpa

Magdeburg/dpa/sa - Vor der zweiten Verhandlungsrunde zur künftigen Bezahlung von Lehrern und anderen Landesbeschäftigten warnt Sachsen-Anhalts Finanzminister Michael Richter (CDU) vor überzogenen Forderungen der Gewerkschaften. "Man muss auf der einen Seite die Interessen der Arbeitnehmer beachten und auf der anderen Seite an die Leistungsfähigkeit der Länder denken", sagte Richter.

Die Gewerkschaften fordern fünf Prozent mehr Gehalt, mindestens 150 Euro monatlich. Die Vergütungen für Auszubildende sollen um 100 Euro steigen. Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) lehnt die Forderungen ab. Anfang November geht es in Potsdam in die zweite Verhandlungsrunde. "Ich halte fünf Prozent für unrealistisch. Wir müssen einen Weg finden, der für alle einigermaßen tragbar ist", sagte Richter.

Beamtenbund ruft in Landeshauptstädten zu einem "Prozentlauf" auf

Vom Verhandlungsergebnis könnten in Sachsen-Anhalt auch Beamte profitieren. CDU, SPD und FDP haben im Koalitionsvertrag festgeschrieben, dass die Tarifabschlüsse der öffentlich Beschäftigten des Landes zeit- und inhaltsgleich auf die Beamtenbesoldung übertragen werden sollen.

Am Donnerstag ruft der Beamtenbund dbb in allen Landeshauptstädten zu einem "Prozentlauf" auf, um den Forderungen Nachdruck zu verleihen. In Magdeburg soll die Aktion am Nachmittag vor der Staatskanzlei stattfinden.

Laut dem Finanzministerium könnten in Sachsen-Anhalt insgesamt rund 67.000 Frauen und Männer von einem Tarifabschluss profitieren. Jeder Prozentpunkt Gehaltserhöhung kostet das Land etwa 37 Millionen Euro zusätzlich pro Jahr. Die Personalkosten schlagen im etwa zwölf Milliarden schweren Landeshaushalt jährlich mit 3,6 Milliarden Euro zu Buche.