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Superwinter 1978/79 in der DDR Superwinter 1978/79: So erlebten Menschen in der DDR die Kälte

02.01.2019, 14:49
Streuaktion 1978 auf dem Bernburger Saalplatz.
Streuaktion 1978 auf dem Bernburger Saalplatz. Archiv MZ

Halle (Saale) - Der Winter 1978/1979 war auch in der DDR von eisigen Temperaturen und bisher ungekannten Schneemassen geprägt.

Winter 1978/79: Insel Rügen für gut eine Woche abgeschnitten

Innerhalb weniger Stunden fielen damals die Temperaturen von milden fünf auf minus 20 Grad. Auf der Insel Rügen, auf der rund 3.000 Urlauber ihre Weihnachtsferien verbrachten, erstarrte im Laufe des 29. und 30. Dezember 1978 für rund eine Woche das öffentliche Leben. Straßen wurden unpassierbar, rund 40 Dörfer waren nicht mehr erreichbar, Telefon- und Stromleitungen brachen unter der Last der Schneemassen.

Bis zu sieben Meter hohe Schneewehen türmten sich auf den Straßen. Die Bewohner mussten aus der Luft mit Brot und Decken versorgt werden. Der Winter vor 38 Jahren wurde im Norden und Osten Deutschlands zum schlimmsten seit dem Krieg.

MZ-Geschichte über den Winter 1978/79 ruft viele Reaktionen hervor

MZ.de erinnerte mit einem Text und unter anderem einigen Auszügen der „Freiheit“ an die damalige Ausnahmesituation - und die Reaktionen waren überwältigend. Bei Facebook und Twitter sowie in den Kommentaren zu dem Text erinnerten sich viele Leser an den Superwinter.

Die einen wie Nayara Cobretti verbinden mit den damaligen Ereignissen eher wohlige Kindheitserinnerungen: "Ich war noch sehr klein und meine Eltern haben mich dick eingemummelt durch die verschneite Natur geschleppt." Auch Markus Treitschke hat ähnliche Gedanken an ein großes Abenteuer: "... als Kind war das ein Hin und Her mit den Gefühlen. Meter hoch der Schnee ... Stromausfall gab es bei uns auch, aber als Kind nahm man es als Abenteuer hin."

Andere wie Fred Hartmann waren damals selbst im Einsatz: "Ja, ich war live dabei, bin gerade als Reservist bei der NVA gewesen und wir wurden in Schwarze Pumpe eingesetzt, damit die Kohle aus dem Tagebuch Welzow verarbeitet werden konnte."

Hildrun Felgenträger war damals schwanger und erinnert sich: "Kein Strom, nur Kerze. Hatte was. Dann Schnee und Eis. Hatte was. Und Glatteis. Mit dicken Socken über den Schuhen auf Arbeit."

Und Jeanette Gerber hat eine besondere Beziehung zu dem Datum und den Ereignissen: "Da sind wir geboren am 16. 12. 78. Da wir Früchen waren, wurden wir von Aschersleben nach Quedlinburg verlegt. Meine Eltern konnten mich am 31.12. aus dem KH holen und haben über 2 Stunden gebraucht."