auswirkungen in Sachsen-Anhalt So reagiert Sachsen-Anhalt auf die ankommenden Ukraine-Flüchtlinge
Der russische Angriff auf die Ukraine geht unvermindert weiter und immer mehr Menschen fliehen in Richtung Deutschland. Am Dienstag erklärte die Landesregierung, wie sie sich darauf vorbereitet.

Magdeburg/DUR/it - Seit dem Angriff der russischen Armee am 24. Februar auf die Ukraine sind hunderttausende Menschen auf der Flucht vor Krieg und Zerstörung. In Sachsen-Anhalt sind bisher rund 1.570 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine direkt von den Kommunen aufgenommen worden, darunter sind 129 Kinder im Kindergarten- und 248 Kinder im schulpflichtigen Alter (Stand: 7. März). Das teilte Sachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang am Dienstag mit.
Darin nicht erfasst sind ukrainische Kriegsflüchtlinge, die bei Freunden, Verwandten oder Privatpersonen untergekommen sind.
„Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine gewährt auch Sachsen-Anhalt unkompliziert vorübergehenden Schutz. Jeder wird untergebracht, erhält bei Bedarf finanzielle Unterstützung und darf arbeiten", sagte die Innenministerin.
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Für neue Kriegsflüchtlinge sind derzeit sogenannte Zwischenunterbringungen die erste Anlaufstelle, wenn keine unmittelbare Unterbringung in den Kommunen möglich war oder ist. Derzeit werden das Hotel Ambiente in Halberstadt (Kapazität: rund 150 Plätze) und das Skyhotel in Merseburg (Kapazität: derzeit 200 Plätze) dafür genutzt.
Kommunen in Sachsen-Anhalt sollen weitere Unterbringungsmöglichkeiten schaffen
Bei Bedarf könne das Land noch weitere Objekte in Sachsen-Anhalt kurzfristig anmieten. Auch in der Landeserstaufnahme in Magdeburg und in der Turnhalle der zentralen Asyl-Unterkunft (Zast) in Halberstadt könnten jeweils 100 Kriegsflüchtlinge aufgenommen werden, heißt es weiter.
Parallel dazu sollen die Kommunen weiterer Unterbringungsplätze schaffen und bereiten diese vor. Bislang konnten die allermeisten Kriegsflüchtlinge direkt in den Kommunen untergebracht werden, sagte Zieschang in der Pressekonferenz.
Geflüchtete sollen in Sachsen-Anhalt arbeiten dürfen
Die Innenministerin informierte darüber, dass jeder Kriegsflüchtling einen Aufenthaltstitel auch ohne Asylantrag erhalten soll. Dies falle unter den Paragraph 24 des Aufenthaltsgesetz. So soll es ihnen möglich sein, eine Arbeit in Sachsen-Anhalt aufzunehmen.
Bndesweit werden mitunter russische Bürger oder Einrichtungen angefeindet oder sogar beschädigt. Zieschang sagte, dass seit Ende Februar Sachbeschädigungen, Beleidigungen und nun auch Drohungen und Körperverletzungen weiter zunehmen würden. Demnach wurden bereits 15 Stratftaten in Sachsen-Anhalt festgestellt bei denen es sich um Sachbeschädigung und in einem Fall um Körperverletzung handelt. Die Angriffe würden sich sowohl gegen russische als auch ukrainische Brüger oder Einrichtungen richten.