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rückführungen Sachsen-Anhalt: Weniger Abschiebungen seit Beginn der Corona-Pandemie

Die Zahl der Abschiebungen ist in Sachsen-Anhalt seit Beginn der Corona-Pandemie deutlich gesunken. Während im Jahr 2019 noch 563 Personen zurückgeführt wurden, waren es im ersten Pandemiejahr 2020 nur 288. In diesem Jahr wurden von Januar bis September bisher 186 Menschen abgeschoben. Das gab das Innenministerium auf Anfrage bekannt.

04.11.2021, 06:41
Die Zahl der Abschiebungen ist in Sachsen-Anhalt seit Beginn der Corona-Pandemie deutlich gesunken.
Die Zahl der Abschiebungen ist in Sachsen-Anhalt seit Beginn der Corona-Pandemie deutlich gesunken. Foto: dpa/Symbol/Julian Stratenschulte

Magdeburg/dpa - "Pandemiebedingt hat es in den letzten zwei Jahren weniger Abschiebungen gegeben", sagte Innenministerin Tamara Zieschang (CDU). Außerdem gibt es laut ihrem Haus weiterhin mehrere Länder, die bei der Rückführung nicht kooperieren. Zieschang will darüber mit der Bundesregierung sprechen. "Wir schauen uns jetzt die Länder an, wo es Probleme gibt. Da werden wir Aktivitäten des Bundes stärker einfordern - nicht nur des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, sondern auch des Auswärtigen Amtes."

Probleme gab es in den vergangenen Jahren beispielsweise mit Indien. Nachdem die Bundesregierung dies bei deutsch-indischen Regierungskonsultationen thematisiert hatte, besserte sich die Situation. In der Folge erhöhte sich auch die Zahl freiwilliger Ausreisen.

Zu den drei häufigsten Zielländern bei erfolgten Abschiebungen aus Sachsen-Anhalt gehörte in den vergangenen drei Jahren stets Frankreich. Aber auch andere europäische Länder wie Italien und Schweden stehen in der Rangliste oben. In den meisten Fällen wurden Menschen in diese Länder aufgrund des Dublin-Abkommens zurückgeführt. Dabei werden Frauen und Männer in jene EU-Länder überstellt, in denen sie nach ihrer Flucht aus den Heimatländern zuerst Asyl beantragt hatten.

Außerhalb Europas nahm Georgien die meisten Menschen aus Sachsen-Anhalt nach Abschiebungen auf. Die Ex-Sowjetrepublik war sowohl 2020 als auch von Januar bis September 2021 das Zielland Nummer eins.