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Pandemie in Sachsen-Anhalt Pandemie in Sachsen-Anhalt: "Corona verschärft Strukturwandel der sowieso stattfindet"

09.09.2020, 11:52
Durch die stark vertretene Nahrungs- und Futtermittelindustrie wird Sachsen-Anhalt wohl nicht so hart von der Corona-Kriese getroffen.
Durch die stark vertretene Nahrungs- und Futtermittelindustrie wird Sachsen-Anhalt wohl nicht so hart von der Corona-Kriese getroffen. www.imago-images.de

Magdeburg - Die Wirtschaft in Sachsen-Anhalt dürfte nach Einschätzung der Norddeutschen Landesbank (NordLB) vergleichsweise schwächer von den negativen Folgen der Corona-Krise getroffen werden.

Darauf deuten erste Entwicklungen und Trends starker Branchen im Land hin, wie NordLB-Regionalexperte Eberhard Brezski am Mittwoch in Magdeburg sagte.

Nahrungs- und Futtermittelindustrie kann um 10 Prozent zulegen

So lagen beispielsweise die Industrieumsätze im Juni 8,4 Prozent unter dem Vorjahresniveau und brachen damit weniger stark ein als im Bundesschnitt (minus 13,9 Prozent).

Das liege unter anderem an der im Land sehr stark vertretenen Nahrungs- und Futtermittelindustrie, die im gleichen Zeitraum um 10 Prozent zugelegt habe, sagte Brezski. Zudem verzeichne Sachsen-Anhalt im Ländervergleich bisher den prozentual geringsten Anstieg bei der Arbeitslosigkeit durch die Corona-Krise.

Die NordLB erstellte unter Brezskis Federführung eine Studie zu den kurz- und langfristigen Folgen der Corona-Pandemie. „Corona verschärft den Strukturwandel, der sowieso stattfindet“, sagte NordLB-Volkswirt Brezski.

Das bedeute einen erhöhten Veränderungsdruck für Branchen wie die Automobilindustrie und den Einzelhandel, berge aber auch große Chancen. Unter der Voraussetzung eines konsequenten Breitbandausbaus könnte der Trend zu Homeoffice und Online auch wieder zu verstärktem Zuzug in ländliche Räume führen, so seine Einschätzung. (dpa)