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Neuer Fahrplan Nasa Sachsen-Anhalt: Das wird sich im Nahverkehr mit dem neuen Fahrplan ändern

Von Julius Lukas 14.02.2018, 19:43
Pro Stunde soll ein ICE mehr von Halle nach Berlin fahren.
Pro Stunde soll ein ICE mehr von Halle nach Berlin fahren. imago stock&people

Halle (Saale) - Eine Mega-Baustelle, neue Schnellverbindungen im Süden und mehr ICEs auf den Schienen: Der neue Fahrplan, den die Nahverkehrsgesellschaft Sachsen-Anhalt (Nasa) am Mittwoch vorgestellt hat, bringt zahlreiche Änderungen mit sich. Gelten soll er zwar erst ab dem 9. Dezember.

Doch nur jetzt haben Fahrgäste die Chance, der Nasa ihre Meinungen zu den geplanten Strecken, Fahrzeiten und Anschlüssen mitzuteilen.

Neuer Fahrplan der Nahverkehrsgesellschaft Sachsen-Anhalt (Nasa)

Bis zum 4. März können Hinweise gegeben werden - es bleibt also nicht viel Zeit. „Der Entwurf der Fahrpläne ist sehr aufwendig und bedarf vieler Abstimmungen mit anderen Beteiligten“, erklärt Nasa-Sprecher Wolfgang Ball die kurze Frist. Trotzdem wolle man auf die Vorschläge der Fahrgäste nicht verzichten.

„Die Befragungen waren in der Vergangenheit immer sehr hilfreich“, sagt Ball. Seit über zehn Jahren werden sie bereits durchgeführt. 2017 gab es etwa 270 Hinweise.

Mit einer ähnlichen Zahl ist auch diesmal wieder zu rechnen. Die wichtigsten Änderungen im Überblick:

Baustellen belasten neuen Fahrplan

An der Bahn-Infrastruktur in Sachsen-Anhalt wird auch 2019 umfangreich gebaut. Das „Mega-Ereignis“, wie es Nasa-Geschäftsführer Rüdiger Malter nennt, ist dabei der Knoten Köthen (Anhalt-Bitterfeld).

Ab Ende April werden dort ein neues Stellwerk eingerichtet, 28 Kilometer Oberleitungen verlegt sowie 14 Weichen eingebaut. Hinzu kommen weitere Sanierungsarbeiten, die zu einer Totalsperrung des Knotens führen und bis Dezember abgeschlossen sein sollen.

Umbau Bahnhof in Halle und Magdeburg

Weiter im Umbau befindet sich auch der Bahnhof in Halle Dort soll bis Ende 2019 die Westseite fertiggestellt werden - zwei Jahre später als zu Beginn geplant.

Hinzu kommen Bauarbeiten am Bahnhof Magdeburg und umfangreiche Brückensanierungen. So werden die Flussquerungen von Elster, Luppe und Nahle im Nordwesten von Leipzig erneuert, weswegen es dort zu Einschränkungen kommen wird.

Sperrung Bahnhof Köthen

Die größten Änderungen im Fahrplan verursachen die bereits erwähnten Bauarbeiten in Köthen und daraus resultierende Streckensperrungen. Ab Mitte Mai bis Mitte Dezember 2019 wird zwischen Köthen und Bernburg (Salzlandkreis) ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Gleiches gilt ab 11. Juni 2019 für die Strecken nach Halle.

Um Köthen zu umgehen, wird alle zwei Stunden ein Regional-Express von Halle über Bitterfeld und Dessau nach Magdeburg fahren. Die gleiche Umleitungsstrecke nimmt auch der IC, der alle zwei Stunden zwischen Köln und Dresden verkehrt.

Neue Regionalbahn im Süden von Sachsen-Anhalt

Naumburg (Burgenlandkreis) und Jena waren die großen Verlierer der letzten Fahrplanumstellung im Dezember 2017. Denn mit Inbetriebnahme der neuen ICE-Schnellfahrstrecke durch den Thüringer Wald wurden die beiden Mittelstädte abgekoppelt.

Ab Dezember wird nun als Ausgleich der RE42 neu eingeführt. „Das ist ein echtes Bonbon“, sagt Oliver Höpfner von der Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen.

Der neue Zug wird von Sachsen-Anhalt und Thüringen gemeinsam finanziert und fährt von Saalfeld nach Leipzig mit Halten in Jena, Naumburg und Weißenfels (Burgenlandkreis). „Der RE ist fast so schnell wie der Fernverkehr früher“, betont Höpfner. So werde die Strecke von Jena bis Leipzig in 65 Minuten absolviert.

Naumburg wird außerdem zum wichtigsten Umstiegs-Punkt für den Nahverkehr zwischen Thüringen und Sachsen-Anhalt.

Abellio übernimmt Strecken der Nasa

Im Dezember 2018 wird es auch einen Betreiberwechsel beim sogenannten Dieselnetz geben. Die bisher vom Harz-Elbe-Express und der Deutschen Bahn bewirtschaftete Strecken gehen an Abellio.

Das Netz ist mit einem Auftragsvolumen von einer Milliarde Euro das größte Paket, das von der Nasa vergeben wird. Es umfasst wichtige Strecken wie Halle-Halberstadt-Goslar oder Magdeburg-Wolfsburg.

Anpassungen im S-Bahn-Netz

Das Mitteldeutsche S-Bahn-Netz wird weiter optimiert. So sollen die Abfahrzeiten der Züge zwischen Halle und Leipzig besser innerhalb einer Stunde verteilt werden. Außerdem werden die taktergänzenden Bahnen der Linien S8 und S2 immer bis nach Bitterfeld durchfahren und nicht wie bisher in Delitzsch und Wolfen enden.

Mehr Züge im Fernverkehr

Die aus Sicht der Deutschen Bahn erfolgreich gestartete ICE-Schnellfahrstrecke Berlin-München wird gestärkt. Mit mehr Zügen in beide Richtungen soll das Angebot vergrößert werden. So fährt beispielsweise künftig pro Stunde mehr als ein ICE von Halle nach Berlin.

››Die neuen Fahrpläne sind unter www.insa.de in der Rubrik „Fahrpläne“ zu finden. Dort können auch die Anregungen gegeben werden. (mz)