1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Sachsen-Anhalt
  6. >
  7. Mehr Tote bei Verkehrsunfällen: Zahl der Opfer steigt extrem

Verkehr in Sachsen-Anhalt Zahl der Toten steigt extrem! Diese Verkehrsteilnehmer schweben in Gefahr

Die Zahl der Verkehrstoten ist in Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr extrem gestiegen. Welche Verkehrsteilnehmer besonders gefährdet sind.

Aktualisiert: 28.03.2023, 15:00
Besonders viele Radfahrer haben bei Verkehrsunfällen im vergangenen Jahr ihr Leben auf den Straßen Sachsen-Anhalts verloren. Symbolbild:
Besonders viele Radfahrer haben bei Verkehrsunfällen im vergangenen Jahr ihr Leben auf den Straßen Sachsen-Anhalts verloren. Symbolbild: unsplash

Magdeburg (vs) - Auf Sachsen-Anhalts Straßen sind 2022 deutlich mehr Menschen gestorben als zuvor. Dies geht aus einer Statistik der Staatskanzlei in Magdeburg hervor.

Insgesamt habe es demnach 152 Verkehrstote gegeben. Das seien 35 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit starben so viele Menschen bei Verkehrsunfällen auf Sachsen-Anhalts Straßen wie seit 2010 nicht mehr. Auffällig dabei sei, dass vor allem Menschen ab 75 Jahre gravierende Unfallfolgen erlitten. Die Zahl der Verkehrstoten, die 75 Jahre und älter waren, verdreifachte sich im Vergleich zum Vorjahr von 13 auf 41 Menschen, heißt es.

Immer mehr Tote durch Verkehrsunfälle: Junge Erwachsene und Senioren häufig in Gefahr

Auf den Autobahnen in Sachsen-Anhalt sollen 27 Menschen bei Verkehrsunfällen gestorben sein.13 Unfälle wurden dabei von Lkw-Fahrern verursacht, so die Staatskanzlei. 18 Menschen sollen im vergangenen Jahr bei Stauendeunfällen ums Leben gekommen sein. Das sollen fast vier Mal so viele wie noch 2021 gewesen sein.

Lesen Sie auch: Wieder deutlich mehr Tote und Verletzte bei Verkehrsunfällen

Die Hauptursache für schwere Verkehrsunfälle sei dabei eine an die Straßensituation unangepasste Geschwindigkeit. Fast jeder dritte Verkehrsunfall mit Schwerverletzten oder Getöteten sei auf diese Ursache zurückzuführen. Auch fehlender Abstand und Vorfahrtsfehler seien häufig Ursache für Verkehrsunfälle mit Schwerverletzten oder Getöteten gewesen.

Tote bei Verkehrsunfällen: Radfahrer und Fußgänger besonders gefährdet

Besonders gefährdet sei außerdem, wer zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sei, da er dabei schlechter geschützt und damit im Vergleich zu Menschen in Autos und LKW einem höheren Risiko für schwerwiegende Unfallfolgen ausgesetzt sei.

Bei jedem dritten Unfall mit Fußgängern waren dieselben offenbar aber auch selbst die Verursacher. Häufige Gründe dafür: Bei Rot über die Ampel gehen, Ablenkung und unachtsames Betreten der Straße, heißt es. Dabei habe sich binnen eines Jahres die Zahl der getöteten Radfahrer von zehn auf 22 mehr als verdoppelt.

Lesen Sie auch: Deutlich mehr Fahrradfahrer bei Verkehrsunfällen gestorben

Rentner besonders oft Opfer - und oft auch Unfallverursacher

Ebenfalls besonders in Gefahr seien außerdem junge Erwachsene bei Unfällen im Straßenverkehr. Bezogen auf den Bevölkerungsanteil seien junge Erwachsene zwischen 18 und 25 Jahren überdurchschnittlich oft in Verkehrsunfälle verwickelt, so die Mitteilung.

Auch Verkehrsteilnehmer über 75 Jahre seien besonders gefährdet: Ein Drittel der ums Leben gekommenen Senioren ab 75 Jahre war allem Anschein nach auf dem Fahrrad unterwegs, etwa jeder Vierte als Fußgänger. Im Vergleich mit anderen Altersgruppen waren Seniorinnen und Senioren ab 75 Jahre besonders häufig selbst die Verursacher eines Unfalls – und zwar in mehr als Dreiviertel der Fälle.