pandemie Kommentar zu Corona: Was Kindern jetzt zusteht
In der Pandemie mussten die Jüngsten auf sehr viel verzichten. Das darf nicht wieder passieren.

Schulen geschlossen, Fußballtraining und Saxofonunterricht abgesagt, Kindergeburtstage ohne Freunde, Familienstreit in viel zu engen Wohnungen, kein Besuch von Oma und Opa - lang ist die Liste mit Zumutungen, die Kinder und Jugendliche in der Corona-Zeit erdulden mussten. In diesem Herbst nun zeigt sich deutlich wie nie, zu wessen Schutz der Staat all das durchgesetzt hat. Es ging nicht um die Jüngsten. Es ging vor allem um die Gesundheit und das Überleben von Erwachsenen.
Derzeit schießen die Coronazahlen bei Minderjährigen nach oben. Gefährliche Folgen hat das nur für sehr wenige von ihnen - zumindest soweit man das derzeit abschätzen kann. Wie anders sah das aus, als sich das Virus vor allem in Senioren-Kaffeerunden und Pflegeheimen ausbreitete!
3.543 Menschen in Sachsen-Anhalt haben laut Statistik die Infektion nicht überlebt, fast ausschließlich betagte und kranke Menschen. Ohne die Einschränkungen im Leben der nachwachsenden Generation wären es noch sehr viel mehr geworden.
Wer diesen Zusammenhang erkennt, sieht auch die moralische Verpflichtung der Erwachsenen für den weiteren Umgang mit der Pandemie. Eine Rückkehr zu Einschränkungen für Kinder und Jugendliche darf nur noch das allerletzte Mittel sein. Sollten auch bei den Erwachsenen die Inzidenzen wieder steigen, müssen sie das jetzt selbst in Ordnung bringen.
Entscheidend ist die Steigerung der Impfquote, bei der Sachsen-Anhalt auf dem viertletzten Platz liegt und von der Spitzengruppe der Länder immer weiter abgehängt wird. Seit Wochen geht es nur noch im Schneckentempo voran, wirksame Gegenmaßnahmen sind bis heute nicht erkennbar - das ist die Baustelle.
Die Kinder jedenfalls haben schon zu viel erduldet. Sie haben jedes Recht auf Normalität.
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