Streit um Spitzenposten Haseloff setzt neuen Chef des Umweltbundesamts unter Druck

Magdeburg - Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat den künftigen Präsidenten des Umweltbundesamts (UBA) per Twitter-Mitteilung zu einem Umzug nach Dessau-Roßlau aufgefordert. Hintergrund ist Haseloffs Unmut darüber, dass Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) keinen Ostdeutschen an die Spitze der Bundesbehörde gesetzt hat, sondern den Westdeutschen Dirk Messner.
„Sicher wird Herr Messner seinen Hauptwohnsitz in Dessau-Roßlau am Behördensitz nehmen“, schrieb Haseloff am Freitag bei Twitter. „Er wird sich in der Region wohlfühlen und wird von uns allen herzlich willkommen geheißen!“ Der Angesprochene reagierte darauf ausweichend. „Ich freue mich auf @UBA und den Standort Dessau - Schon das fantastische Gebäude ist Motivation für ambitioniertes Handeln“, antwortete er Haseloff bei Twitter. Zu seinem künftigen privaten Wohnsitz äußerte er sich nicht.
Auch der Wittenberger CDU-Bundestagsabgeordnete Sepp Müller äußerte sich kritisch zu der Personalie. Umweltministerin Schulze habe die dreifache Chance verpasst, einen Ostdeutschen, eine Frau oder einen Experten aus dem eigenen Haus auszuwählen, sagte er der MZ. Die Bundesregierung hatte am Mittwoch Schulzes Personalvorschlag zugestimmt. Messner folgt der scheidenden UBA-Präsidentin Maria Krautzberger, die zum Jahresende in den Ruhestand geht. (mz)