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Halle gegen Magdeburg Halle gegen Magdeburg: Städte-Duell in Sachsen-Anhalt?

Von Fabian Lamster 29.07.2016, 17:00
Halle gegen Magdeburg: Welche Stadt behält im Städte-Duell die Nase vorne?
Halle gegen Magdeburg: Welche Stadt behält im Städte-Duell die Nase vorne? dpa-Zentralbild

Halle (Saale)/Magdeburg - Schaut man auf die Einwohnerzahl, scheint es klar: Magdeburg ist Spitzenreiter in Sachsen-Anhalt, Halle ist nur Zweiter. Doch wie sieht es in den wirklich wichtigen Bereichen aus: Welche Stadt hat das sehenswertere Stadtzentrum? Welche die einladendere Einkaufsmeile?

Im direkten Duell haben wir einige Besonderheiten beider Städte gegenübergestellt. Entscheiden Sie, welche Stadt in Sachsen-Anhalt die Nase vorne hat.

Die Abstimmung läuft zunächst bis zum 12. August 2016. Danach werden die Ergebnisse ausgewertet.

Stadtzentrum / Hauptbahnhof

Die Hallenser sind stolz auf ihr Stadtzentrum am Marktplatz. Mit Händeldenkmal, Marktkirche und Roter Turm befinden sich hier die bekanntesten Denkmäler der Stadt, der Markplatz ist ein lebendiger Stadtmittelpunkt, zur Saale ist es nicht weit.

Der Marktplatz war wohl einst der größte Marktplatz Deutschlands und bereits Austragungsort von Konzerten, beispielsweise der Kult-Band „Silly“ zum 25-jährigen Jubiläum der Wiedervereinigung Deutschlands.

Das Magdeburger Stadtzentrum bietet durch die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs einen Mix aus vielen neuen und wenig alten Gebäuden. Hier ragt besonders der Magdeburger Dom heraus, auf den die Stadt stolz ist.

Das gilt auch für die Johanneskirche und das Hundertwasser-Haus, die dem Zentrum Farbe verleihen. Ebenso wie die Elbe, die direkt hindurchfließt. Einen Einschnitt erhält das Stadtzentrum Magdeburgs durch den Abriss des „Blauen Bocks“, der seit den 70er Jahren zum Stadtbild gehörte.

Shoppingmeile / Einkaufsstraße

Egal ob neue Klamotten, technische Spielzeuge oder der Snack zwischendurch: Die Leipziger Straße in der Händelstadt bietet verschiedene Möglichkeiten, seine Euros an den Mann oder die Frau zu bringen. Beim Flanieren gibt es außerdem die Ulrichskirche und den Leipziger Turm zu entdecken – oder Künstler, die die Straße zur offenen Bühne verwandeln.

Der Breite Weg ist im Zentrum die Haupteinkaufsader der Magdeburger. Hier sammeln sich viele Geschäfte, Restaurants und das Allee Center. Es ist der größte Einkaufstempel der Stadt. In unmittelbarer Umgebung befindet sich zudem ein Karstadt, das viele Einwohner für einen Einkaufsbummel nutzen.

Nachtleben / angesagte Orte

Mit der Kleinen Ulrichstraße verfügt Halle laut Aussagen so mancher Einwohner über die Straße mit der „höchsten Kneipendichte Deutschlands“, in der man es sich gutgehen lassen kann.

Darüber hinaus hat die Stadt angesagte Veranstaltungsorte wie das Charles Bronson, La Bim oder die Tanzbar Palette, die nahezu jedes Wochenende viele Menschen zu später/früher Stunde begrüßen.

In Sachen Nachtleben zieht es die Magdeburger zum „Hassel“. Gemeint ist der Hasselbachplatz, an dem urige Kneipen ebenso wie diverse Gaststätten zum Verweilen einladen.

Kultstatus hat hier der Bingöl-Grill, der rund um die Uhr geöffnet hat. Jeder, der in Magdeburg nachts unterwegs ist, war hier wohl schon mindestens einmal.

In Sachen angesagte Veranstaltungsorte sind der Prinzzclub in Sudenburg, der Studentenclub Baracke auf dem Campus der Otto-von-Guericke-Universität und die Festung Mark einen Besuch wert.

Kunst / Kultur

In Sachen Kunst und Kultur braucht sich Halle nicht verstecken. Die selbsternannte „Kulturhauptstadt Sachsen-Anhalts“ glänzt mit ihrem Schauspielhaus, dem Neuen Theater und besonders durch sein Puppentheater, das weit über Deutschland hinaus einen exzellenten Ruf hat.

Großes überregionales Ansehen genießt auch das Kunstmuseum Moritzburg und die Kunsthochschule Burg Giebichenstein. Und die Martin-Luther-Universität sowieso.

Trotz oder gerade wegen der Zerstörung des Zweiten Weltkriegs legt sich Magdeburg in Sachen Kunst und Kultur mächtig ins Zeug. Dafür sorgt das Theater und das Opernhaus mit seinen Aufführungen. Auch das Kunstmuseum Kloster Unser Lieber Frauen zeigt ambitionierte Ausstellungen. Hinzu kommt der Dom, der ein Kulturschatz an sich darstellt.

Im Zusammenhang mit dem Bauhaus-Projekt „Große Pläne!“ ist die Ottostadt zudem als herausragender Ort der Moderne wiederentdeckt worden, den sie in den 1920er Jahren darstellte – was durch Krieg und Nachkriegszeit in Vergessenheit geraten war.

Erholung / Grünflächen

Peißnitzinsel und Ziegelwiese sind beliebte Rückzugsorte der Hallenser. Nicht nur zum Sonnen, Grillen oder Sport treiben, sondern auch für eine Abkühlung an der stadtbekannten Fontäne, bei der die Menschen seit einigen Jahren zum Fontänefest zusammenkommen.

Laut einer Studie der Berliner Morgenpost weist die Saalestadt zudem den höchsten Anteil an Erholungsflächen aller Großstädte in ganz Deutschland auf.

Stadtpark, Rotehornpark, Herrenkrug an der Pferderennbahn: Magdeburg hat viel Grün und Blau im Angebot, was sich bei der Ankunft am Magdeburger Hauptbahnhof nicht direkt andeutet.

Vor allem das Elbufer ist bei den Magdeburgern beliebt. Ein Highlight ist das Naherholungsgebiet Neustädter See mit „Cable Island“ im Norden der Stadt, das mit Wasserskianlage und Strandbar lockt.

Freizeit / Nachwuchs im Zoo

Den Fußballgolfplatz probieren, Minifant Tamika im Bergzoo besuchen, bei einem Exit-Game seine Geschicklichkeit testen: Halle hat einiges an Freizeitmöglichkeiten im Angebot.

Stadtbekannt und beliebt bei jungen Leuten sind auch Läden wie das Bewaffel dich, die Pizzeria Rote Soße oder Tischmanns Burger, die manchmal auch Clubveranstaltungen auf die Beine stellen. Auch der Trendsport Jugger erfreut sich einer steigenden Beliebtheit.

Die zahlreichen Parks sind beliebte Orte zum Joggen und Picknicken. Auch der Magdeburger Zoo hat durch die Weißen Löwenbabys Shaira und Jasiri zwei Tierhighlights, die seine Besucherzahlen ankurbeln.

Ebenfalls beliebt: Die Lasertag Arena, die Jung und Alt verbindet. Stichwort verbinden: Auch das Projekt Socialmatch findet unregelmäßig in Magdeburg statt. Hier lernen sich die Magdeburger bei einem ungezwungenen Spieleabend kennen.

Stimmung im Stadion / Vereinslegenden

Welche Fußballeuphorie in der Saalestadt schlummert, zeigte sich am 18. Mai diesen Jahres, als der Hallesche FC im Landespokalfinale im ausverkauften Erdgas Sportpark den Erzrivalen aus Magdeburg empfing. Ein wichtiger Sieg für die Fußballvereinshierarchie in Sachsen-Anhalt, auch wenn der HFC in der Liga nur den dreizehnten Tabellenplatz belegte.

In Sachen Historie erinnern sich ältere Hallenser gerne an ihren Klaus „Banne“ Urbanczyk, der sich als Verteidiger des Halleschen FC in der höchsten DDR-Spielklasse (der DDR-Oberliga) und 1974 als Aufstiegstrainer einen Namen machte.

Der 1. FC Magdeburg hat eine ruhmreiche Vergangenheit, die die Bewohner der Stadt mit DDR-Fußballstars wie Jürgen Sparwasser und Joachim Streich verbinden. Dadurch verfügt der Verein über eine beträchtliche Fanbasis – auch außerhalb der Stadtgrenzen.

Wohl ein Grund, warum durchschnittlich mehr als 18.400 Zuschauer in die MDCC-Arena pilgerten – der zweitbeste Wert der dritten Liga. Auch sportlich kratzte das Team an den Aufstiegsrängen, beendete die Saison als Tabellenvierter.