Corona-Folgen Erholung auf Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt: Arbeitslosenquote bei 7,2 Prozent

Die Frühjahrsbelebung greift und die Wirtschaft erholt sich von den Corona-Folgen. Das lässt den Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt vergleichsweise gut dastehen.
Halle (Saale)/dpa - Der positive Trend auf dem Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt hat sich im Juni fortgesetzt. In dem Monat waren knapp 80.000 Menschen arbeitslos gemeldet und damit 3000 weniger als im Vormonat, wie die Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch in Halle mitteilte. Im Vergleich zum Juni 2020 sank die Zahl der Arbeitslosen demnach um 10.600.
Die Arbeitslosenquote ging den Angaben nach im Vormonatsvergleich um 0,3 Prozentpunkte auf 7,2 Prozent zurück. Im Ländervergleich liege Sachsen-Anhalt damit vor Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Berlin und Bremen. Stichtag für die Erhebung der neuen Zahlen war der 14. Juni.
Der Geschäftsführer der Regionaldirektion, Markus Behrens, erklärte: „Zwei Effekte treiben die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt. Zum einen die weiter anhaltende Frühjahrsbelebung und zum anderen die Erholung der Wirtschaft von den Folgen der Corona-Krise.“ Viele Arbeitgeber aus unterschiedlichsten Branchen suchten jetzt verstärkt Personal, um auflaufende Aufträge umsetzen zu können und neue Projekte zu erschließen.
Sachsen-Anhalt: Hoher Anteil von Langzeitarbeitslosen
Behrens wies auf Hochrechnungen hin, nach denen die Inanspruchnahme der Kurzarbeit abnimmt. „Setzt sich die positive konjunkturelle Entwicklung in den kommenden Monaten fort, dann bestehen gute Chancen, in wenigen Monaten bei der Arbeitslosigkeit wieder an das Vorkrisenniveau anzuknüpfen.“ Längerfristig müsse es allerdings auch gelingen, die vielen Langzeitarbeitslosen durch Aktivierung und Qualifizierung für den Markt fit zu machen und zu integrieren.
Der Anteil der Langzeitarbeitslosen lag den Angaben zufolge im Juni bei 42,9 Prozent, vor einem Jahr noch bei 32,0 Prozent. Insgesamt sind nun 34.300 Männer und Frauen länger als ein Jahr ohne Arbeit und gelten damit als langzeitarbeitslos. Das sind laut der Regionaldirektion knapp 500 weniger als im Mai 2021, aber 5300 mehr als im Juni 2020.