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DB in Sachsen-Anhalt Neue Fahrpläne bei der Bahn: Was Reisende jetzt unbedingt wissen müssen

Ab 14. Dezember gelten neue Fahrpläne bei der Bahn. Strecken mit hoher Nachfrage werden mit mehr Fahrten versorgt – an anderer Stelle fallen dafür welche weg. Vor allem der Süden Sachsen-Anhalts ist davon betroffen.

Von Tim Müller Aktualisiert: 11.11.2025, 14:17
Für 2026 strebt die Deutsche Bahn einen umfangreichen Fahrplanwechsel an. Auch in Sachsen-Anhalt sind einige Veränderungen vorgesehen.
Für 2026 strebt die Deutsche Bahn einen umfangreichen Fahrplanwechsel an. Auch in Sachsen-Anhalt sind einige Veränderungen vorgesehen. Foto: dpa

Halle (Saale)/Magdeburg/DUR. – Ab dem 14. Dezember stellt die Deutsche Bahn ihren Fahrplan in Sachsen-Anhalt deutlich um. Während Halle stärker in den Fernverkehr eingebunden wird und neue internationale Verbindungen erhält, müssen Reisende aus Magdeburg und Stendal mit Einschränkungen durch Baustellen leben.

Laut DB-Fernverkehrsvorstand Michael Peterson reagiert das Unternehmen damit auf steigende Fahrgastzahlen: "Wo die Züge heute schon gut gefüllt sind, setzen wir künftig noch mehr Verbindungen ein."

Fahrplanwechsel der Bahn in Sachsen-Anhalt: Halle gewinnt

Soll heißen: Halle wird künftig im Halbstundentakt mit Berlin verbunden und erhält zudem eine direkte Anbindung an die neue Verbindung von Berlin nach Paris.

Magdeburg verliert eine Früh- und eine Spätverbindung nach Hannover, erhält aber im kommenden Jahr zusätzliche ICE-Halte, wenn Züge wegen Umleitungen über die Stadt fahren.

Für Stendal sind zusätzliche Direktverbindungen nach Baden-Württemberg vorgesehen, allerdings können dort ab Herbst wegen Bauarbeiten vorübergehend keine Fernzüge mehr halten.

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Im Folgenden ein detaillierter Überblick über alle Änderungen beim Fahrplanwechsel der Deutschen Bahn in Sachsen-Anhalt:

Deutlich bessere Anbindung: Jede halbe Stunde von Halle nach Berlin und München

Die Saalestadt Halle wird mit dem Fahrplanwechsel stärker ins Fernverkehrsnetz eingebunden. Zwischen Berlin und München wird der ICE-Halbstundentakt eingeführt. Halle profitiert davon: Künftig fährt alle 30 Minuten ein Schnellzug mit einer Fahrzeit von rund 70 Minuten in die Bundeshauptstadt.

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Auch in Richtung Süden ergeben sich kürzere Reisezeiten nach Nürnberg, Passau und Stuttgart. Insgesamt stehen den Reisenden in Halle damit täglich 16 schnelle Verbindungen pro Richtung zur Verfügung – drei mehr als bisher.

Neue Direktverbindungen von Halle nach Paris und an die Ostseeküste

International findet Halle mehr Anschluss: Die erst im Dezember 2024 gestartete Direkt-Verbindung Berlin–Paris verläuft künftig auch über Halle und Erfurt. Der ICE startet in Halle am Morgen und erreicht Paris nach etwa acht Stunden. In der Gegenrichtung gibt es ebenfalls eine tägliche Direktverbindung.

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Zusätzlich soll Halle künftig fünfmal täglich eine Direktverbindung über Berlin an die Ostsee erhalten – einige Züge fahren bis Rügen. Dafür entfällt allerdings die bisherige tägliche Direktfahrt von Lutherstadt Wittenberg nach Binz.

Magdeburg bekommt Hamburg-Anschluss zurück, verliert aber IC-Verbindungen

Weniger erfreulich fällt die Bilanz für Magdeburg aus. Zwei Intercity-Verbindungen nach Hannover verschwinden aus dem Fahrplan: eine um 5 Uhr morgens, eine weitere um 23.02 Uhr.

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Dafür kehrt ab Sommer 2026 die Direktverbindung Magdeburg–Hamburg zurück. Nach Abschluss von Bauarbeiten können Reisende dann wieder ohne Umstieg in die Hansestadt fahren.

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Zudem wird die Landeshauptstadt ab Herbst 2026 vorübergehend zusätzliche ICE-Halte bekommen, wenn Züge wegen Umleitungen über Magdeburg geführt werden.

Stendal: Neue Ziele im Südwesten, Baustellenpause ab dem Herbst

Für Stendal bringt der neue Fahrplan zunächst mehr Direktverbindungen in den Südwesten Deutschlands, etwa nach Frankfurt, Heidelberg oder Stuttgart. Dreimal täglich sollen ICE-Züge die Hansestadt an Baden-Württemberg anbinden.

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Doch ab Herbst 2026 wird es dort stiller: Eine Totalsperrung der Schnellfahrstrecke Wolfsburg–Berlin legt den Fernverkehr monatelang lahm. In dieser Zeit halten keine ICE in Stendal, Fahrgäste müssen auf Regionalzüge oder Nachbarbahnhöfe ausweichen.

Süden Sachsen-Anhalts verliert deutlich

Im Süden Sachsen-Anhalts dagegen dünnt die Bahn das Angebot spürbar aus. Die Intercity-Linie Leipzig–Naumburg–Jena–Nürnberg fährt künftig nur noch zwei- bis dreimal täglich statt wie bisher fünfmal. Als Grund nennt die Bahn geringe Nachfrage. Viele Reisende würden inzwischen das Deutschlandticket im Nahverkehr nutzen.

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Zugleich plant der Konzern auch 2026 weitere Baumaßnahmen auf zentralen Strecken, was erneut zu Umleitungen und längeren Fahrzeiten führen kann. Dennoch betont die Deutsche Bahn, das Gesamtangebot im Fernverkehr "auf hohem Niveau" halten zu wollen.