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Satire vom magazin „extra 3" „Der reale Irrsinn“ satirisch aufgearbeitet - Sechs Fälle von Behörden-Unfug aus Sachsen-Anhalt

Wenn der Amtsschimmel beginnt zu wiehern, kann man oft nur verständnislos den Kopf schütteln - oder aber herzhaft lachen. Das NDR-Satiremagazin „extra 3“ hat irre Geschichten von Behörden-Unsinn aus Sachsen-Anhalt aufgegriffen und in der Rubrik „Der reale Irrsinn“ zu witzigen Episoden verarbeitet.

Aktualisiert: 29.10.2021, 10:30
Christian Ehring ist Moderator der  NDR-Satireshow extra 3.
Christian Ehring ist Moderator der  NDR-Satireshow extra 3. Foto: imago/montage

Hamburg/Magdeburg/DUR/mad - Freunde von Ironie und Satire kennen und lieben sie, die Beiträge des politisches Satiremagazins „extra 3“. Das wöchentlich erscheinende Magazin unter Federführung des NDR greift in der Rubrik „Der reale Irrsinn“ seit Jahren Fälle allgemeinen Behörden-Wahnsinns aus ganz Deutschland auf - und prangert diesen in ironisch verpackten Beiträgen an.
Und behördliche Schildbürgerstreiche verschiedenster Art gibt es natürlich auch in Sachsen-Anhalt. Die folgenden sechs „Der reale Irrsinn“-Geschichten haben ihren Ursprung in Sachsen-Anhalt.

Halt! Stop! Ampelmädchen in Sachsen-Anhalt verboten

In diesem Fall aus dem Jahr 2020 geht es beispielsweise um die vermeintlich „Verwirrung stiftende Rolle“ sogenannter Ampelmädchen in Halle an der Saale. Denn in Sachsen-Anhalt haben offenbar nicht alte, weiße Männer das Sagen, sondern rote und grüne Männchen: An den Lichtzeichenanlagen im Land sollte sich nur ja kein Ampelmädchen blicken lassen. Aber sehen Sie selbst: ..

Vorsicht Straßenschäden! Ausgangssperre für Pferde

Ein weiterer "Realer Irsinn"-Fall erzählt die Geschichte einer Kontaktsperre der besonderen Art in Kemberg (Landkreis Wittenberg). Und zwar, als Corona noch keine ganz so große Rolle spielte. Dort stellte die Gemeinde kurzerhand einen Bauzaun auf, um Straßenschäden durch die zerstörerischen Hufe von Pferden zu verhindern. In den Hauptrollen: Pferde. Und ein Bürgermeister.

Sexy A36: Autobahn-Umbenennung im Harz

Zwischen der A395 und der A14 war die B6 bis 2018 offiziell keine Autobahn, auch wenn sie eigentlich bereits wie eine aussah und auch in gleicher Weise genutzt werden konnte. Dem Land Sachsen-Anhalt war das aber nicht genug. Der Plan, die "olle B6" in eine "sexy A36" umzubenennen wurde nun umgesetzt. Koste es, was es wolle. Eine Revolution!

Sicherheit um jeden Preis: Der Reisendensicherer von Haldensleben

Ein Bahnübergang in Haldensleben ist Thema einer Geschichte aus dem Landkreis Börde. Der Übergang wird per Hand von einem Bahnmitarbeiter mit einer Kette gesichert. Ok, der Zug hält dort zwar nur einmal die Stunde, aber den Schutz von Reisenden lässt sich die Bahn auch mal was kosten. Sicherheit ist nun mal ein hohes Gut – und eine andere Möglichkeit scheint es da partout nicht zu geben.

Lahmer Fahrstuhl in Stendal

Im nächsten Fall aus dem Jahr 2018 geht es ums Tempo. Viel mehr um das genaue Gegenteil davon. Die Hansestadt Stendal – wird quasi zum  Mekka der Entschleunigung. Der perfekte Ort, um dem stressigen Alltag zu entfliehen. Zum Beispiel mit einer Fahrt mit dem Fahrstuhl im Stendaler Rathaus.

Der Zeit ein gehöriges Stück voraus: Biosphärenreservat im Harz

Schon etwas älter ist der Fall „UNESCO-Reservat ohne UNESCO-Anerkennung“, in dem es um eine Karstlandschaft im Südharz geht. Millionen Euro wurden in ein UNESCO-Biosphärenreservat dort investiert. Allerdings ist das Projekt gar nicht bei der UNDESCO anerkannt und die betreffende Gemeinde will es wohl auch gar nicht. Sehen Sie selbst.

Die Alkoholiker-Sichtschutz-Mauer von Staßfurt

Eine „betont schlichte“ Mauer soll in Staßfurt (Salzlandkreis) die Kunden eines Einkaufszentrums vor dem Anblick biertrinkender Menschen im Park gegenüber schützen. Der Betreiber errichtete den „antialkoholischen Schutzwall“, damit sich seine Kunden nicht von sozialen Problemen belästigt fühlen.  Den zugehörigen Beitrag finden Sie hier: https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/extra_3/rueckschau/extra4465.html

Die Sendung „extra 3“ – seit 1976 als Satire-Magazin im Fernsehen

Die 1976 von Dieter Kronzucker „erfundene“ Sendung extra 3 sollte eigentlich nur Absurditäten des politischen Alltags abhandeln. Die Sendung wurde deshalb zwangsläufig zum reinen Satire-Magazin. Inzwischen beleuchtet extra 3 wöchentlich das aktuelle politische Geschehen in Form von satirischen Kurzbeiträgen. Neben diesen gibt es in der Sendung auch einige feste Rubriken, wie zum Beispiel „Der reale Irrsinn“.

Die Sendung extra 3 wurde im Oktober 2014 erstmals bei der ARD beziehungsweise „Das Erste“ ausgestrahlt. Aktuell läuft das Magazin staffelweise donnerstags 22.45 Uhr im Wechsel mit anderen Satireformaten.