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  7. DDR Kultfigur: 60 Jahre Pittiplatsch - Kobold wird zum Gartenzwerg

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zwergstatt Gräfenroda 60 Jahre Pittiplatsch - DDR-Kultfigur feiert Geburtstag

Vor 60 Jahren flimmerte zum ersten Mal ein kleines, dunkelbraunes Wesen mit weißen Härchen auf dem Kopf über die Fernsehbildschirme - bekannt als Pittiplatsch. Zum großen Jubiläum arbeitet die Zwergstatt in Gräfenroda nun an einer limitierten Pitti-Auflage.

Von Linda May van Bui Aktualisiert: 10.06.2022, 15:45
Der freche Kobold Pittiplatsch ist nicht gealtert. Foto: Thorsten Jander/rbb/
Der freche Kobold Pittiplatsch ist nicht gealtert. Foto: Thorsten Jander/rbb/ dpa

Gräfenroda/Thüringen/DUR - "Ach, du meine Nase!" Das wohl berühmteste Zitat des kleinen Pittiplatsch. Vor rund 60 Jahren feierte das Fabelwesen sein TV-Debüt. Bis heute bringt es jung und alt vor den Fernsehbildschirmen zum Lachen.

Anlässlich des Jubiläums soll Pittiplatsch nun auch in dem ein oder anderen Vorgarten Einzug halten. Die Zwergstatt Philipp Griebel in Gräfenroda, bekannt für die Fertigung von Gartenzwergen in allen Formen und Farben, ist fleißig mit der Produktion beschäftigt.

Pittiplatsch: Teure Handarbeit in Traditions-Manufaktur

Beim Team der Zwergstatt um Chefin Helma Ortmann laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Denn in der letzten Gartenzwerg-Manufaktur der Welt entstehen aktuell 1000 limitierte Pitti-Keramik-Kobolde.

Seit 1874 besteht die Manufaktur, Ortmann übernahm diese im Jahr 2021. "Am linken Pitti-Pantoffel ist jede Figur mit Jahr und Seriennummer gestempelt. Das einzelne Bein wird später angefügt, per Pinsel fein säuberlich am Kobold-Körper verputzt", erklärt die Chefin gegenüber der BILD.

Gefertigt wird der Pitti-Gartenzwerg im Hohlgussverfahren. 35 Zentimeter groß und 1,5 Kilo schwer ist die Figur. Bevor der Ton jedoch gebrannt wird, muss er drei Tage trocknen. Erst dann kann Pitti von Hand bemalt werden. Die mühsame Handarbeit hat ihren Preis: 99,90 Euro kostet ein Exemplar. Zu kaufen gibt es die limitierte Auflage nur über den rbb-Shop.

Pittiplatsch und Schnatterinchen im Koboldland

Am 17. Juni 1962 flimmerte Pittiplatsch zum ersten Mal über die Fernsehbildschirme. Mit dabei seine Freundin Schnatterinchen. Schnatterinchens Fernsehpremiere war hingegen bereits im Sommer 1959 in der Sendung "Meister Nadelöhr". Geführt und gesprochen wurde Pitti von Puppenspieler Heinz Schröder (1928- 2009).

Der kleine Kobold wurde schnell zum Renner im DDR-Fernsehen. Laut des RBB brachte er es im Laufe der Zeit auf über 1000 Auftritte in verschiedenen Sendereihen. Später stieß Hund Moppi dazu. Er erschien am 3. April 1976 zum ersten Mal auf dem Bildschirm. Bis heute sind die Abenteuer im Koboldland besonders beliebt. Pitti ist im Rahmen der Kinderserie "Der Sandmann" heute immer noch regelmäßig zu sehen.

Was ist Pittiplatsch für ein Tier?

Viele stellen sich diese Frage, aber so richtig beantworten kann man sie nicht zunächst, oder? Laut der offiziellen Internetseite des Sandmannes, ist Pittiplatsch ein kleiner Kobold. "Er ist neugierig, verschmitzt und durchaus liebenswert. Seine Aktionen sind gut gemeint, oft allerdings nicht ganz uneigennützig und leider gehen sie auch meistens schief", heißt es in der Beschreibung. Pitti wird nicht alt und hat magischen Fähigkeiten. Ein Kobold-Jahr im Märchenwald dauert nämlich ganze zehn Jahre, Pittiplatsch wäre also gerade mal sechs Jahre alt.

Sendetermine: Pittiplatsch im Fernsehen

Pünktlich zum 60. Geburtstag werden die neuen Geschichten von Pittiplatsch im Tv auf KiKA, rbb und MDR ausgestrahlt - ab dem 17. Juni 2022 wöchentlich in "Unser Sandmännchen".