Herkunft Das bedeuten die Namen von Apotheken in Sachsen-Anhalt
In Sachsen-Anhalt heißt nahezu jede Apotheke anders. Doch woher kommen die Namen überhaupt und was steckt hinter dem bekannten Symbol? Alle wichtigen Fragen zur Apotheke haben wir zusammengefasst.

Magdeburg/DUR/it - Bereits im Jahr 1241 wurde in Deutschland erstmals eine "apoteca" erwähnt. Diese Zeit gilt daher als Geburtsstunde für Apotheken in Europa, wie wir sie kennen, wie die Deutsche Apotheker Zeitung berichtet. Historiker haben jedoch ihre Zweifel daran, da der Begriff "apoteca" damals auch für einen Lagerraum für Vorräte verwendet wurde. Dennoch zählt die "apoteca" in Trier von 1241 zu einer der ältesten Apotheken Deutschlands, in der sich auch heute noch eine Löwen-Apotheke befindet.
Warum haben viele Apotheken Tiernamen?
Doch warum heißt die Apotheke in Trier überhaupt Löwen-Apotheke? In ganz Deutschland tragen die Apotheken unterschiedliche Namen. Oftmals sind diese nach Tieren benannt. So zum Beispiel die Bären-Apotheke in Magdeburg oder die Adler Apotheke in Halle.
Meist haben Tierbezeichnungen in Apothekennamen einen regionalen Bezug und gehen auf das Wappentier zurück. Im Süden Deutschlands sind daher vermehrt Löwen-Apotheken zu finden oder Bären-Apotheken in Berlin, wie der Deutsche Apotheker Service erklärt. Da sich auf dem Wappen von Sachsen-Anhalt sowohl ein Bär als auch ein Adler befindet, tragen viele Apotheken im Land eben diese Tiere im Namen.
Wer nun vielleicht an die Einhorn-Apotheken in Magdeburg, Zeitz oder Genthin denkt, fragt sich möglicherweise, auf welchem Wappen dieses Tier vorkommt. Allerdings geht es bei der Verwendung des Einhorns vor allem um die Fähigkeiten, die diesem Tier nachgesagt werden. In Sagen heißt es, dass die Tiere und vor allem ihre Hörner eine heilende Wirkung hätten und sowohl Böses als auch Gift erkennen können.
Wie viele Apotheken gibt es in Deutschland?
In Deutschland gibt es nach Angaben von Statista 18.753 Apotheken (Stand 2020). Zu bemerken ist, dass die Zahl der Apotheken in Deutschland seit 2008 von Jahr zu Jahr abnimmt. So gab es im Jahr 2019 noch 19.075 Apotheken.
In Sachsen-Anhalt ist die Anzahl der Apotheken ebenfalls rückläufig. Derzeit gibt es im Land 572 öffentliche und 14 Krankenhausapotheken (Stand 2021), berichtet die Apothekerkammer Sachsen-Anhalt.
Was bedeutet das Zeichen der Apotheke?
Das deutschlandweit verwendete Zeichen für Apotheken gibt es bereits seit den 50er-Jahren. 1951 wurde das Apotheken-A von der Apothekerkammer Niedersachsen beim Deutschen Patentamt in München eingetragen, informiert die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA).
Das Erkennungszeichen für Apotheken besteht aus dem bekannten roten Apotheken-A. Darauf befindet sich eine weiße Schlange sowie ein weißer Kelch. Die Schlange verweist hierbei als Zeichen des antiken Heilgottes Äskulap auf Gesundheit und Heilkunde. Bezüglich des Kelches gibt es verschiedene Auslegungen. So beschreibt die ABDA ihn als Giftkelch, der symbolisch für die zahlreichen toxischen Stoffe, mit denen der Apotheker umgehen muss, steht. Die "Pharmazeutische Zeitung" schreibt hingegen, dass es sich um die Schale der Hygieia handelt. Hygieia ist in der griechischen Mythologie die Göttin der Gesundheit.
Diese Interpretation würde vor allem aus heutiger Sicht eher passen, da Apotheken in erster Linie für Gesundheit stehen und heutzutage mit Gift kaum noch etwas zu tun haben.

Warum heißt die "Apotheke" Apotheke?
Das Wort Apotheke kommt aus dem Altgriechischen (apothéke). Demnach bedeutet es so viel wie Abstellraum". In Klöstern wurde beispielsweise der Raum, in dem Heilkräuter aufbewahrt wurden, als "apotheca" (lateinisch) bezeichnet. Im Hochmittelalter sollen als "apotheca" auch Kramläden oder Verkaufsstände von Gewürzen, die der sogenannte "apothecarius" betrieb, bezeichnet worden sein.