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  7. Corona-Regeln in Sachsen-Anhalt - Verschärfung wegen Omikron - Droht der Lockdown?

Omikron-Welle Bund und Länder beschränken private Kontakte - Sachsen-Anhalt will Beschlüsse umsetzen

Die neue Corona-Variante „Omikron“ naht und es droht eine noch nie dagewesene Zahl an Infektionen. Bund und Länder haben daher am Dienstag über eventuell notwendige Verschärfungen der geltenden Regeln beraten. Am Abend hat  Sachsen-Anhalts Landesregierung über die Ergebnisse informiert.

Aktualisiert: 21.12.2021, 20:30
Ministerpräsident Reiner Haseloff berät am Dienstag mit seinen Amtskollegen und der Bundesregierung, wie sich Deutschland für die Omikron-Welle wappnen kann. 
Ministerpräsident Reiner Haseloff berät am Dienstag mit seinen Amtskollegen und der Bundesregierung, wie sich Deutschland für die Omikron-Welle wappnen kann.  Foto: imago images/Emmanuele Contini

Berlin/Magdeburg/DUR/dpa - Angesichts einer möglicherweise sprunghaften Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus haben die Regierungschefs von Bund und Ländern am Dienstag über neue Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie beraten. Im Anschluss stellte sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in einer Pressekonferenz den Fragen der Journalisten. Und auch Sachsen-Anhalts Landesregierunginformierte am Abend über die Ergebnisse.

Sachsen-Anhalt sieht nach den Bund-Länder-Gesprächen zunächst keinen Bedarf, die von Donnerstag an geltende Corona-Landesverordnung erneut anzupassen. «Wir haben einfach alles jetzt ausgereizt», sagte Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) am Dienstag nach der Schalte. Die Landesregierung hatte erst am Montag neue Maßnahmen wie die Schließung von Diskotheken und Clubs beschlossen.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sei zuversichtlich, dass sich viele bislang Ungeimpfte noch von einer Impfung gegen das Coronavirus überzeugen lassen. „Von denjenigen, die nicht geimpft sind, sind viele noch zu überzeugen - und überzeugen sich gerade. Ich teile den Pessimismus nicht, der sich gelegentlich verbreitet“, sagte Scholz am Dienstag nach den Beratungen von Bund und Ländern zur Pandemie-Lage.

Scholz warnte ausdrücklich davor, bei der Drittimpfung auf einen an die Omikron-Variante angepassten Impfstoff zu warten. „Die Booster-Impfung hilft jetzt sofort“, betonte Scholz am Dienstag. Der Schutz vor einer Infektion steige für zweifach Geimpfte mit der Auffrischungsimpfung in kürzester Zeit.

Auch im Fall einer günstigen Pandemie-Entwicklung wolle Scholz  am Vorhaben einer allgemeinen Impfpflicht festhalten. „Ich bin nicht der Meinung, dass wir davon Abstand nehmen sollten“, sagte der Kanzler und bezeichnete eine Pflichtimpfung gegen Covid-19 als dringend erforderlich. „Wir wissen, dass wir eine hohe Impfquote brauchen.“

Corona-Schalte von Bund und Ländern - Sachsen-Anhalt informiert am Dienstagabend

Über die Ergebnisse will Sachsen-Anhalts Landesregierung am Dienstagabend informieren. Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) und seine Fachminister planen eine Pressekonferenz ab voraussichtlich 18 Uhr. Diese wurde live via Youtube übertragen - und kann hier auch nachträglich angesehen werden..

Pressekonferenz ab 18.35 Uhr. Hier live verfolgen:

Omikron-Variante gilt als extrem ansteckend

Experten gehen davon aus, dass sich die Omikron-Variante des Corona-Virus in Deutschland bereits bis Weihnachten durchgesetzt haben könnte. Omikron gilt als extrem ansteckend, im Vergleich zum bisherigen Geschehen könnte die Zahl der Infizierten deutlich steigen. Auch wenn Omikron in vielen Fällen einen milden Verlauf zeigt, durch die hohe Zahl an Infizierten droht trotzdem der Kollaps des sowieso längst angespannten Gesundheitssystems.

Expertenrat mahnt Kontaktbeschränkungen wegen Omikron an

Der Expertenrat der Bundesregierung sprach von einer "neuen Dimension" des Pandemiegeschehens: "Die in Deutschland angenommene Verdopplungszeit der Omikron-Inzidenz liegt aktuell im Bereich von etwa zwei bis vier Tagen", hieß es in einem Papier vom Sonntag.

Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung hatte wegen der Omikron-Ausbreitung die rasche Einführung neuer Kontaktbeschränkungen empfohlen. Handlungsbedarf besteht den Experten zufolge "bereits für die kommenden Tage". Zudem mahnen die Exporten vorbeugenden Schutz für die kritische Infrastruktur an. Gemeint sind unter anderem Krankenhäuser, Polizei, Feuerwehr und Strom- und Wasserversorgung.

25 Millionen Booster-Impfungen gegen Corona - Ziel von 30 Millionen in Reichweite

Wichtig sei zudem, dass auch die Anstrengungen bei Erst-, Zweit-, und Boosterimpfungen intensiviert würden. Den Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zitierte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner mit dem Aufruf "Jetzt Leute, geht dahin und macht das". Die Zahl der bisher verabreichten Booster-Impfungen gab der Vize-Regierungssprecher mit rund 25 Millionen an; das von Scholz ausgegebene Ziel von 30 Millionen Booster-Impfungen im laufenden Jahr sei somit "in Reichweite".