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  7. Corona-Impfung: Sachsen-Anhalt muss Impfdosen wegen fehlender Nachfrage entsorgen

Corona-Impfung Geringe Nachfrage: So viele Impfdosen wurden in Sachsen-Anhalt bislang entsorgt

Nach einem anfänglichen Ansturm sind die Impfstoffe gegen das Coronavirus vielerorts zum Ladenhüter geworden. Das hat Konsequenzen: Was abläuft, wird verworfen. Und das ist nicht wenig.

20.04.2022, 07:10
Eine Werksärztliche Assistentin zieht in einem betrieblichen Impfzentrum eine Dosis des Impfstoffes von Biontech/Pfizer auf.
Eine Werksärztliche Assistentin zieht in einem betrieblichen Impfzentrum eine Dosis des Impfstoffes von Biontech/Pfizer auf. Foto: Marijan Murat/dpa

Magdeburg/dpa - Erst gab es zu wenig Corona-Impfstoff, jetzt muss er teilweise entsorgt werden: In Sachsen-Anhalt sind bislang knapp 110.000 Impfdosen verworfen worden. Das teilte das Gesundheitsministerium in Magdeburg auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

Sachsen-Anhalt muss knapp 110.000 Corona-Impfdosen verwerfen

Die Gründe dafür seien die Unterbrechungen in der Kühlkette sowie abgelaufener Impfstoff. „Wenn Haltbarkeitsverlängerungen durch die Hersteller in Aussicht gestellt werden und die entsprechenden Impfstoffe noch tiefgekühlt sind, werden diese bis zu einer Entscheidung zunächst aufbewahrt“, hieß es seitens des Ministeriums weiter.

Überschüssiger Impfstoff kann nicht gespendet werden

Aktuell hat das Land noch etwa 100.000 Impfdosen auf Lager. Überschüssiger Impfstoff kann laut Ministerium seitens des Landes nicht einfach gespendet werden, da er durch den Bund zur Verfügung gestellt wird.

Bis Ende 2021 sind rund 63.700 Vektor-Impfdosen und 55.500 Dosen der mRNA-Impfstoffe an den Bund zurückgegeben worden. Aktuellere Zahlen konnte das Ministerium zunächst nicht nennen.

Nachfrage nach Corona-Impfungen sinkt weiter

Die Nachfrage nach Impfungen ist bundesweit in den letzten Wochen immer weiter zurückgegangen. Nach Angaben des Impfdashboards des Bundesgesundheitsministeriums wurden vor den Osterfeiertagen nur noch einige Zehntausend Dosen pro Tag verabreicht. Im vergangenen Dezember waren es teilweise täglich mehr als eine Million Impfungen pro Tag.

Bis einschließlich Montag haben in Sachsen-Anhalt laut Gesundheitsministerium rund 1,57 Millionen Menschen (72,0 Prozent) die Erstimpfung erhalten. Gut 1,6 Millionen Personen (73,3 Prozent) sind grundimmunisiert und 1,19 Menschen (54,7 Prozent) haben eine Auffrischungsimpfung erhalten.

Die Zahlen von Erst- und Zweitimpfung können voneinander abweichen, da als grundimmunisiert auch Personen zählen, die eine Impfung nach Genesung erhalten haben.