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„Ohne Gehirn wird man grün“ CDU-Justizministerin Keding irritiert mit Facebook-Beitrag

27.04.2021, 13:06
Mit einem Facebook-Post hat Anne-Marie Keding (CDU) in der Kenia-Koalition für Irritationen gesorgt.
Mit einem Facebook-Post hat Anne-Marie Keding (CDU) in der Kenia-Koalition für Irritationen gesorgt. (Foto: dpa)

Magdeburg - Mit einer diffamierenden Karikatur auf Facebook hat Sachsen-Anhalts Justizministerin Anne-Marie Keding (CDU) für Irritationen in Sachsen-Anhalts Koalition und darüber hinaus gesorgt.

Justizministerin Keding verhöhnt Claudia Roth auf Facebook

Keding veröffentlichte eine dreigeteilte Zeichnung, die erkennbar die Vizepräsidentin des Bundestags, Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen), verhöhnt. Neben einem blassen Strichmännchen („Ohne Herzschlag wird man weiß“) und einem erstickenden Strichmännchen („Ohne Sauerstoff wird man blau“) ist ein Bild Roths zu sehen: „Ohne Gehirn wird man grün“. Keding ist auch Gleichstellungsministerin in Sachsen-Anhalt, sie will zudem Hass im Internet bekämpfen.

Keding entschuldigt sich für Facebook-Post

Die 55-Jährige erklärte am Dienstag, sie habe die Karikatur am Sonntag versehentlich auf Facebook veröffentlicht, ohne dies zu wollen. „Ich fühle mich ganz fürchterlich.“ Sie lehne das Bild inhaltlich ab und habe es nicht verbreiten wollen. Hintergrund sei ein technisches Versehen auf ihrem Smartphone. Deshalb habe Keding das Bild auch umgehend gelöscht.

„Ich entschuldige mich bei allen, die ich damit unabsichtlich verletzt habe“, beteuerte die Ministerin. Der strittige Facebook-Beitrag war erst am Dienstag einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden.

Grüne entrüstet über Keding-Post

Sachsen-Anhalts Grüne zeigten sich entrüstet. „Die veröffentlichte Zeichnung ist inakzeptabel insbesondere gegenüber der Bundestagsvizepräsidentin“, sagte Landeschef Sebastian Striegel der MZ. „Die Entschuldigung der Justizministerin für ihr Posting ist richtig. Wir setzen als Grüne verlässlich auf fairen Umgang miteinander.“

Der Fall fällt zusammen einem beleidigenden Internetbeitrag des CDU-Landtagsabgeordneten Andreas Schumann. Dieser hatte jüngst ein Bild von Putzeimer und Wischmop veröffentlicht, es trug den Titel: „Annalena Baerbock traut sich das Kanzleramt zu.“ Baerbock ist die Kanzlerkandidatin der Grünen im Bundestagswahlkampf.

Angespannte Lage in der Kenia-Koalition

Das Verhältnis der schwarz-rot-grünen Koalition in Sachsen-Anhalt gilt auch aufgrund permanenten Zoffs im Netz als angespannt. Striegel sagte der MZ: „Leider zeigen die Veröffentlichungen von CDU-Abgeordneten wie Herrn Schumann, dass hier ein grundsätzliches Problem besteht. Hass und Hetze zurückzudrängen, kann nur durch fairen Umgang miteinander gelingen.“ (mz/Jan Schumann)