Berateraffäre Berateraffäre : Umstrittener Vertrag wird Fall für Staatsanwaltschaft

Magdeburg - Ein vom Justizministerium 2015 vergebener Vertrag interessiert jetzt auch die Staatsanwaltschaft Magdeburg. Deren Sprecher Frank Baumgarten bestätigte der MZ am Mittwoch, man habe zu dem Fall aus dem Justizministerium Akten angefordert. Denkbar sei der Tatbestand der Untreue. Zuvor hatte die „Volksstimme“ berichtet.
Das Justizministerium unter der damaligen Ministerin Angela Kolb-Janssen (SPD) hatte die Firma Wanzek Consult beauftragt, die Landesverwaltung beim Thema Gleichberechtigung von Mann und Frau zu beraten und zu schulen. Insgesamt sollten dafür 1,9 Millionen Euro fließen. Der Vertrag wurde entgegen den Regeln am Finanzausschuss des Landtages vorbei vergeben.
Staatsanwaltschaft prüft teuren Beratervertrag - Ermittlungen möglich
Die Staatsanwaltschaft Magdeburg prüft nun nach eigenen Angaben, „ob sich aus dem Geschehen Straftaten herleiten lassen“. Sollte sich das bestätigen, könnte ein förmliches Ermittlungsverfahren folgen. „Wir ermitteln aber nicht gegen konkrete Personen“, sagte Behördensprecher Baumgarten. Zum konkreten Anlass machte er keine Angaben. Zuletzt hatte aber ein Untersuchungsausschuss des Landtags die Vertragsvergabe untersucht und zahlreiche Zeugen befragt.
(mz)