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  7. Bahn-Modernisierung in Sachsen-Anhalt: Streckensperrungen und DB-Änderungen 2024

DB modernisiert Schienen und Technik Darauf müssen sich Bahnfahrer 2024 in Sachsen-Anhalt einstellen - Wie es dann weitergeht

Pünktliche Bahnen und ein funktionierendes Schienennetz: Das klingt utopisch, die Bahn will sich dem aber annähern. Damit das klappt, müssen 2024 in Sachsen-Anhalt einige Strecken komplett gesperrt werden, um generalüberholt zu werden. Was Bahnfahrer jetzt wissen müssen.

Aktualisiert: 15.12.2023, 10:59
In Sachsen-Anhalt wird 2024 am Schienensystem gebaut. Einige Strecken müssen während der Bauarbeiten komplett gesperrt werden.
In Sachsen-Anhalt wird 2024 am Schienensystem gebaut. Einige Strecken müssen während der Bauarbeiten komplett gesperrt werden. Symbolbild: IMAGO / dts Nachrichtenagentur

Halle (Saale)/Magdeburg - Mit der Bahn fahren soll eine Alternative zur Fahrt mit dem Auto sein. Die ist aber unpünktlich und Schienen und Technik teils an die hundert Jahre alt. In Sachsen-Anhalt sollen 2024 einige Strecken modernisiert werden.

Darum muss die Deutsche Bahn in Sachsen-Anhalt investieren

An den Investitionen ins Gleisnetz ab 2024 hält Verkehrsminister Volker Wissing trotz der Haushaltsprobleme des Bundes fest. Dabei sollen das Gleisnetz bundesweit saniert und modernisiert werden. Rund 40 Milliarden Euro will die Bundesregierung dafür bis 2027 investieren. Ab kommenden Jahr werden viel befahrene Strecken zwischen großen Städten, zum Beispiel zwischen Hamburg und Berlin, saniert.

Die Modernisierungen sind dringend nötig. In Sachsen-Anhalt sind einige Stellwerke an die 100 Jahre alt. Die einzelnen Werke müssen per Hand bedient werden und unterscheiden sich stark voneinander. Deswegen können Fachkräfte nicht einfach in einem anderen Stellwerk aushelfen, wenn in einem anderen Werk jemand fehlt. 

Modernisierungen würden bewirken, dass die Arbeit komplett von Maschinen getan werden könnte. Das würde unter anderem dem Fachkräftemangel entgegenwirken.

Verkauf von Abellio an Bahntochterfirma

Der Bahnanbieter Abellio wird Ende 2024 von "Start", einer Tochterfirma der Deutschen Bahn, übernommen. Abellio bedient in in Sachsen-Anhalt vorrangig Strecken, die mit Dieselzügen befahren wird.

Das Unternehmen war zuletzt in wirtschaftliche Schwierigkeiten gekommen. Außerdem machte sich der Fachkräftemangel bei der Firma besonders bemerkbar, immer öfter fielen Fahrten aus. 

Das können Pendler 2024 generell erwarten

Die Strecke zwischen Hamburg und Berlin wird saniert werden. Dazu werden 2024 zwischen 17. August und voraussichtlich 14. Dezember alte Schienen und Weichen ersetzt und Brücken saniert. 2025 soll die Strecke dann generalüberholt werden.

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Für Pendler heißt das, dass während dieser Zeit auf der Strecke zwischen Warnemünde und Leipzig auf dem Teil zwischen Warnemünde und Magdeburg gebaut wird. Magdeburg wird damit der nördlichste Halt der Verbindung. Danach, also von Stendal bis Warnemünde, werden während der Bauarbeiten alle Halte entfallen.  

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Die Verbindung von Hamburg wird während der Bauarbeiten teils über Stendal geführt. Da die eigentliche Strecke über Büchen, Ludwigslust und Wittenberge gesperrt ist, fahren ein Teil der Züge direkt nach Berlin und ein Teil über Uelzen, Salzwedel und Stendal. Die Fahrt über Stendal dauert von Hamburg nach Berlin 45 Minuten länger als die ursprüngliche Strecke über Büchen, Ludwigslust und Wittenberge.

Arbeiten an den Knotenpunkten Magdeburg und Halle gehen weiter

In Magdeburg sollen die Arbeiten an den Gleisen 2024 weitergehen. Das Schienennetz am Magdeburger Verkehrsknotenpunkt soll laut einer Pressesprecherin der Deutschen Bahn (DB) auch 2024 weiter saniert und auch fertig werden.

Im Januar sollen dazu im Januar zwischen dem Hauptbahnhof und dem Bahnhof Magdeburg-Buckau Schwellen ausgetauscht werden. Die Oberleitungen werden während der Arbeiten gesperrt.

Die Bauarbeiten sollen in mehreren Abschnitten stattfinden. Reisende müssen deswegen laut Pressesprecherin immer wieder mit Einschränkungen rechnen. An einem Ersatzkonzept wird aber laut Pressesprecherin der Bahn gerade gearbeitet.

Im Großraum Halle gehen die Arbeiten an den Gleisen 2024 ebenfalls weiter. Dort soll die Strecke zwischen Halle und Reußen modernisiert werden. Das beinhaltet ein neues, elektronisches Stellwerk (ESTW-A) für Peißen und Reußen inklusive einer Telekommunikationsverbindung von dort bis nach Halle. 

Die Bahnhöfe der beiden Orte sollen ebenfalls modernisiert werden. Damit sollen sie auch an aktuelle Standards angepasst werden - die Barrierefreiheit wie auch die Gleisanlagen. Die Strecke soll, ebenso wie das Empfangsgebäude des Bahnhofs Bitterfeld, 2024 fertig und eröffnet werden.

Neue Stellwerke für Eisleben, Sangerhausen und Röblingen am See

Ein neues, elektronisches Stellwerk bekommen auch die Lutherstadt Eisleben, Sangerhausen und Röblingen am See. Für diese sollen laut der Pressesprecherin 2024 vorbereitende Arbeiten passieren. In Röblingen am See soll außerdem noch ein besonders langes Überholgleis für Güterzüge gebaut werden. 

Später im Jahr will die Bahn laut Pressesprecherin damit beginnen, die Saalebrücken in Bad Kösen zu sanieren.

Bahn plant Bauschwerpunkt an Gleisen in Sachsen-Anhalt ab 2027 

Richtig betroffen ist Sachsen-Anhalt von Großbaustellen an Gleisen erst ab 2027. In dem Jahr wird auf der Strecke Lehrte - Berlin gearbeitet, was vor allem den Norden des Bundeslandes und die Strecke zwischen Hannover und Berlin über Stendal betreffen.

Laut Pressesprecherin der Nasa, Jasmin Dudda, werden die größeren Projekte 2024 weiterhin geplant. Die ersten Arbeiten werden voraussichtlich 2025 stattfinden, da für die Strecke zwischen Gardelegen und Schönhausen eine Umfahrung gebaut werden muss, bevor die eigentlichen Bauarbeiten beginnen können.

2028 sind die Strecken von Uelzen nach Stendal und von Stendal nach Magdeburg dran. 2029 soll zwischen Erfurt und Bebra in Osthessen gebaut werden und schließlich 2030 Weddel in Niedersachsen und Magdeburg.

Viel Verkehr vor Weihnachten erwartet

Die Deutsche Bahn erwartet in diesem Jahr früher mehr Reisende, die für die Weihnachtsfeiertage mit der Bahn unterwegs sind, als in den vergangenen Jahren. Grund ist, das Heiligabend - der 24. Dezember - auf einen Sonntag fällt.

Das höhere Verkehrsaufkommen hält sich laut Bahn wohl bis zum 2. Januar, bis die letzten Heimreisen von Silvesterbesuchen vorüber sind. Bis dahin müssen Leute mit volleren Bahnen rechnen.