1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Sachsen-Anhalt
  6. >
  7. Rundfunk: Haseloff sieht Macht der öffentlich-rechtlichen Intendanten kritisch

Medien  Haseloff sieht Macht der öffentlich-rechtlichen Intendanten kritisch

Ministerpräsiden Reiner Haseloff fordert, dass die Intendanten an der Spitze der ARD-Sender weniger Macht haben sollten. In einer Rede in der Evangelischen Akademie Tutzing am Starnberger See am Samstag äußerte sich der CDU-Politiker auch zum Rundfunkbeitrag.

18.03.2023, 14:13
PRODUKTION - Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff spricht während eines Interviews mit der dpa. Foto: Ronny Hartmann/dpa/Archivbild
PRODUKTION - Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff spricht während eines Interviews mit der dpa. Foto: Ronny Hartmann/dpa/Archivbild dpa

Tutzing/dpa - Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff hat weniger Macht für die Intendanten an der Spitze der ARD-Sender gefordert. «Wenn zu viel Macht auf einzelnen Personen liegt, ist damit eine Gefahr verbunden», sagte der CDU-Politiker am Samstag in der Evangelischen Akademie Tutzing am Starnberger See.

Diese Gefahr von zu viel Macht bestehe zum einen nach innen, sagte Haseloff. Der Regierungschef sieht das Risiko aber auch nach außen mit Blick auf zu wenig Pluralität etwa in der Berichterstattung. Die Frage sei zudem, ob dieses System noch zukunftsfähig sei «auch im Sinne dessen, welche Last auf den Schultern der Handelnden liegt».

Die öffentlich-rechtlichen Sender werden von einer Intendantin oder einem Intendanten an der Spitze geführt. Diese werden von Kontrollgremien wie einem Rundfunkrat aus Vertretern der Politik und Gesellschaft gewählt.

Haseloff warnt vor Boykott beim Rundfunkbeitrag

Mit Blick auf die Debatte um Reformen beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk warnte Haseloff vor einem Boykott von Bürgern beim Rundfunkbeitrag. «Wenn ein Großteil der Bevölkerung aussteigen würde, dann kriegen Sie das nicht mehr eingetrieben», sagte der Politiker. «Da dürfen wir nie hinkommen.»

Haseloff mahnte umfassende Reformen an, auch angesichts der offenen Frage der Höhe des Rundfunkbeitrags ab 2025. Der CDU-Regierungschef hält ein Beitragsplus in absehbarer Zeit nicht für vermittelbar. Er sprach sich erneut für ein «Moratorium» aus über die jetzige Beitragsperiode hinaus.

Die öffentlich-rechtlichen Sender finanzieren sich ganz überwiegend aus dem Rundfunkbeitrag, den Haushalte und Unternehmen zahlen. Er liegt derzeit bei monatlich 18,36 Euro. Die aktuelle Beitragsperiode läuft noch bis Ende 2024.

Gegenwärtig läuft die Anmeldephase der Sender für den künftigen Beitrag beim Finanzgremium KEF. Diese Kommission ermittelt den Bedarf und spricht dann eine Empfehlung für die Höhe aus. Das letzte Wort haben die Bundesländer.