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Angst vor Feuerteufel in Staßfurt Angst vor Feuerteufel in Staßfurt: "Brandgürtel zieht sich immer enger um unser Haus"

21.08.2019, 07:50
Eine Serie von Bränden in Staßfurt hält Feuerwehr und Anwohner in Atem. Auch am Dienstag mussten wieder 50 Kameraden zu einem Großbrand ausrücken.
Eine Serie von Bränden in Staßfurt hält Feuerwehr und Anwohner in Atem. Auch am Dienstag mussten wieder 50 Kameraden zu einem Großbrand ausrücken. Matthias Strauß

Staßfurt - Eine unheimliche Serie von Bränden in der Staßfurter Industriestraße bereitet Anwohnern seit etwa zwei Jahren große Sorgen. In dem weitläufigen Areal eines ehemaligen Gewerbegebiets stehen immer wieder leerstehende Hallen und Garagen in Flammen.

„Wir haben nur noch Angst. Der Brandgürtel um unser Grundstück zieht sich immer enger. Meine Frau ist nervlich am Ende", so Dr. Rainer Wagner. Der Staßfurter hat ein schönes Haus mit Garten. Hier baut er sein Obst und Gemüse an und möchte nur in Ruhe leben. Doch damit ist es längst vorbei. Ständig steht irgendein Gebäude in unmittelbarer Nähe seines Grundstückes in Flammen. Dann nimmt Rainer Wagner einen Wasserschlauch, stellt sich auf sein Dach und bekämpft brennende Dachpappenstücke, die auf sein Haus rieseln. Wagner: „Wenn ich ein Geräusch höre, hoffe ich nur, dass es ein Igel ist und kein Brandstifter."

Brandserie in Staßfurt: Erneut Feuer im ehemaligen Gewerbegebiet

Auch am Dienstagabend musste die Feuerwehr Staßfurt wieder mit etwa 50 Kameraden zu einem Großbrand ausrücken. Einsatzleiter Thomas Esch schaute nach der Alarmierung als erstes in den Himmel: „Dann habe ich die schwarze Rauchwolke gesehen, und es war mir sofort klar, dass wieder etwas Größeres in der Industriestraße brennt." Bei Eintreffen der Feuerwehr stand eine leerstehende Lagerhalle in Flammen.

„Das Gebäude brannte in voller Ausdehnung. Wir haben sofort eine Drehleiter in Stellung gebracht. Anwohner berichteten uns, dass sich in der Halle mehrere Fässer befinden sollen. Dies war auch so. Unter anderem brannte ein Ölfass mit 1.000 Litern Inhalt. Vermutlich kam die schwarze Rauchwolke auch davon. Es ist in diesem Jahr bestimmt schon der achte Einsatz in diesem Gebiet. Für alle Kameraden ist es eine sehr anstrengende Geschichte. Unser Problem besteht auch darin, dass es hier keine Löschwasserentnahmestellen gibt, darum mussten wir zwei weitere Feuerwehren aus Neundorf und Löderburg nachfordern", so Thomas Esch.

Den Einsatzkräften gelang es sehr schnell, das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Verletzt wurde niemand. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Wie in allen anderen Fällen kann Brandstiftung auch dieses Mal nicht ausgeschlossen werden. (mz/red)