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12-Euro-Mindestlohn 15 Prozent Lohnplus für 240.000 Arbeitnehmer in Sachsen-Anhalt - Kostet das viele Jobs?

240.000 Beschäftigte in Sachsen-Anhalt profitieren vom höheren Mindestlohn - und der Staat nimmt mehr Geld ein. Einige Betriebe müssen nun aber spitz rechnen.

Von Steffen Höhne 01.10.2022, 08:00
Zum Beispiel in vielen Wäschereien profitieren die Beschäftigten von der Erhöhung des Mindestlohns zum 1. Oktober.
Zum Beispiel in vielen Wäschereien profitieren die Beschäftigten von der Erhöhung des Mindestlohns zum 1. Oktober. Foto: Imago

Halle/MZ - Die Reinigung eines Hemdes kostet drei Euro, eine Hose sieben Euro. Ob Alexander Tauschel, Inhaber der Wäscherei „Edelweiß“ in Halle, die Preise halten kann, weiß er nicht. Die Anhebung des Mindestlohns auf zwölf Euro ab dem 1. Oktober sei eine enorme Belastung, sagt Tauschel. Die Hälfte der 15 Beschäftigten verdiene bereits mehr als zwölf Euro je Stunde, die anderen würden jetzt aufgestockt. „Wegen der steigenden Preise gönne ich jedem Mitarbeiter die Lohnerhöhung“, sagt Tauschel. „Doch wenn Helferinnen, die etwa die Taschen von wöchentlich 400 bis 500 Anzügen kontrollieren, nun zwölf Euro erhalten, dann wollen meine Fachkräfte, die etwa die Abrechnungen an der Kasse machen, natürlich deutlich mehr verdienen“, erklärt der Firmenchef. Doch allen Mitarbeitern mehr zahlen kann er nicht: „Gerade haben sich bei uns die Strompreise vervierfacht.“