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Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Stadtumbau geht mit Förderung von Bund und Land weiter

24.01.2009, 14:34

Magdeburg/dpa. - Bund und Land stellen nach Angaben desBauministeriums bis zu 40 Millionen Euro bereit, etwa 15 Prozent mehrals im Vorjahr. Klar ist inzwischen auch, dass das von 2002 bis 2009laufende Stadtumbau-Programm verlängert wird. Wohnungswirtschaft,Architektenkammer und Städte befürworten die Weiterführung dieserFörderung, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur dpa ergab.

Der Schwerpunkt des Stadtumbaus wird sich nach Einschätzung derBeteiligten weiter verändern - der Abriss verliert an Bedeutung, dieAufwertung von Stadtvierteln etwa über die Begrünung von Brachflächenwird wichtiger. In Sachsen-Anhalt stehen nach Schätzungen rund 17Prozent der Wohnungen leer. Seit 2002 wurden landesweit mehr als50 000 Wohnungen abgerissen. Mit dem Stadtumbau-Programm wird derAbriss von Wohnungen mit 60 Euro pro Quadratmeter gefördert.

«Wir sind sehr froh darüber, dass das Programm Stadtumbau über dasJahr 2009 hinaus weitergeführt wird. Das ist definitiv beschlossen»,sagte Bauminister Karl-Heinz Daehre (CDU). Grund für die Zunahme derFördermittel in diesem Jahr sei, dass für große Siedlungen, von denenes in Sachsen-Anhalt vergleichsweise viele gibt, künftig mehr Geldzur Verfügung gestellt wird. «Wir werden weiter abreißen müssen, aberschwerpunktmäßig müssen wir nun an die Aufwertung denken.»

Das Programm «Stadtumbau Ost» war angesichts des strukturellenWohnungsleerstands in Ostdeutschland auf die Beine gestellt worden.Von 2002 bis 2009 wurden dafür insgesamt rund 2,5 Milliarden Euro zurVerfügung gestellt. Der Abriss wird jeweils zur Hälfte von Bund undLändern finanziert. Die Finanzierung der Aufwertung teilen sich Bund,Länder und Kommunen dagegen zu gleichen Teilen. Mittlerweile fördertder Bund auch den Stadtumbau in Westdeutschland.

Der Verband der Wohnungswirtschaft Sachsen-Anhalt dringt darauf,dass in dem Programm auch künftig die Altschuldenentlastung verankertist. «Auf den Häusern liegen oft Altschulden. In dem Moment, in demabgerissen wird, werden die Schulden von den Grundstücken genommen.Wenn das nicht eintritt, würden die Belastungen in den Grundbüchernstehen bleiben», sagte der Chef des Verbandes der Wohnungswirtschaft,Jost Riecke. Er wies auch darauf hin, dass der Bevölkerungsrückgangden Stadtumbau weiter notwendig mache. Erwartet werde, dass die Zahlder Haushalte von 2005 bis 2020 landesweit um 100 000 sinkt.

Auch der Verband der Wohnungsgenossenschaften, Architekten- undIngenieurkammer unterstützen die Weiterführung des Stadtumbaus. Siesind der Ansicht, dass bei der Sanierung bestehender Gebäude vorallem an das Energiesparen gedacht werden muss.

In Halle stehen derzeit 21 500 Wohnungen leer, das sind etwa 15Prozent des Wohnungsbestandes. «2008 ist der Leerstand in etwakonstant geblieben», sagte Steffen Fliegner vom Stadtplanungsamt.Größere Bedeutung habe jetzt die Aufwertung von Stadtgebieten - diesberücksichtige auch das Land bei der Verteilung der Fördergelder. InMagdeburg hat sich der Anteil leerstehender Häuser in den vergangenenJahren kaum verändert - Ende 2007 waren rund 28 000 Wohnungenunbewohnt (23 Prozent).