Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Herbst beschert «Zeckenhochzeit»
Blankenburg/Magdeburg/ddp. - Sachsen-Anhaltgehört jedoch nicht zum Risikogebiet derFrühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), sagte Mediziner Axel Hübnervom Borreliose Centrum Blankenburg (BCB). FSME ist vorrangig inSüddeutschland vorzufinden.
Den Angaben nach sind im vergangenen Jahr 357 Erkrankungen dermeldepflichtigen Borrelien-Infektion übermittelt worden, ein Jahrdavor waren es 579. Im ersten Halbjahr 2010 sind laut Ministerium 99Erkrankungen angezeigt worden. Damit setze sich ein vor zwei Jahrenbegonnener Abwärtstrend fort, sagte Ministeriumssprecherin JanetteTandel.
Immer mehr Menschen in Sachsen-Anhalt lassen sich lautMinisterium nach einem Zeckenstich untersuchen. Grund dafür sei dieSorge vor einer durch Zecken übertragenen Krankheiten. "Das Wissenund die Aufmerksamkeit in Bezug auf Zecken haben bei Ärzten und inder Bevölkerung zugenommen", sagte die Sprecherin.
Die Viruserkrankung könne zu Hirnhaut- oder Gehirn-Entzündungführen und tödlich enden. "Zecken hierzulande sind eherBorrelien-Träger," sagte Hübner. Auch die Borreliose könne zuschweren bleibenden Erkrankungen des Nervensystems und zuHerzschäden führen. Viele Zeckenstiche blieben jedoch unbemerkt undfür die Gesundheit ohne Folgen.
Allerdings werde auch oftmals eine Borreliose zu spät erkanntoder falsch diagnostiziert, was fatale Folgen für den Betroffenhaben könne, sagte Hübner. "Nur in 50 bis 60 Prozent der Fälle trittnach der Infektion mit Borrelien eine Wanderröte auf, vielfach wirddiese auch nicht als solche erkannt und nicht jede wird gemeldet",betont er. Borrelien-Bakterien könnten übertragen werden, nachdemdie Zecke über Stunden Blut gesaugt habe oder wenn die Tiereunsachgemäß entfernt würden.
Zecken seien überaus widerstandsfähige Zeitgenossen, sagte er.Die Tiere könnten von minus 20 bis plus 50 Grad Celsius überleben.Im Herbst gibt es noch einmal eine "Zeckenhochzeit", insbesondere imsogenannten Altweibersommer. "Der beste Schutz sind lange Kleidungmit Gamaschen an den Füßen und das Absuchen des Körpers nach demAufenthalt im Freien", empfiehlt der Experte. Wird eine Zecke amKörper entdeckt, sollte diese rasch senkrecht herausgezogen werden,ohne sie zu beschädigen.