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Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Ferienzeit beschert Fundbüros viel Arbeit

Von Klaus-Peter Voigt 06.08.2011, 11:21
Schlüssel, die noch abzuholen sind, hängen im Fundbüro. (FOTO: DPA/ARCHIV)
Schlüssel, die noch abzuholen sind, hängen im Fundbüro. (FOTO: DPA/ARCHIV) dpa

Magdeburg/dapd. - Die Hitliste führten Schlüssel, Brillen undPortemonnaies an. Das Fundbüro in Halle nahm im vergangenen Jahr4.350 Fundstücke auf, am meisten von allen Fundbüros im Land. Dortliefern allerdings auch Verkehrsbetriebe, Geschäfte und Hotelsherrenlose Dinge ab. In Magdeburg zählte das Fundbüro im vergangenenJahr 1.500 Stücke, in Wittenberg waren es 400 Fundsachen.

Immer wieder landen auch Handys, Fahrräder, Fotoapparate oderTurnbeutel in den Fundbüros zwischen Arendsee und Zeitz. Zu denkuriosen Dingen, die vergessen wurden, gehörten in Magdeburg einFaltboot, Billardqueues und nachgebaute antike Speere, wie ThomasSchreyer vom Fundbüro der Landeshauptstadt sagte.

Bis vor fünf Jahren wurden in Magdeburg Fundsachen versteigert.Wegen des hohen Aufwands für die Auktionen rechnete sich dies abernicht mehr. Deshalb werden jetzt im Durchschnitt 150 Stücke jährlichverkauft. In Halle und in der Lutherstadt Wittenberg werdenFundsachen hingegen noch versteigert. In erster Linie kommen dortFahrräder und andere sperrige Gegenstände wie Kinderwagen unter denHammer. Fundsachen, die sich nicht verkaufen lassen, landen im Mülloder werden gemeinnützigen Zwecken zugeführt.

Zwtl.: Auch die Sachsen sind vergesslich

Auch in den großen Städten Sachsens gehen den Fundbüros dieBestände nicht aus. «Die Zahl der abgegebenen Fundstücke wächststetig», sagte Nora Jantzen von der Stadtverwaltung Dresden. Wurdenin der Landeshauptstadt im Jahr 2006 fast 6.600 Fundstückeregistriert, waren es im vergangenen Jahr mehr als 10.000. Auch inZwickau gibt es einen Anstieg, während in Chemnitz die Zahl derFundsachen unverändert ist.

Zwtl.: Erfurter verlieren am häufigsten Schlüssel

Auch die Fundbüros in Thüringens Großstädten sehen weiterhinBedarf für ihre Hilfsdienste. In Erfurt werden nach Angaben desBürgeramts am häufigsten Schlüssel abgeliefert. In Jena würden vorallem Fahrräder, Uhren und Handys, aber auch Handtücher aus denUmkleidekabinen der örtlichen Schwimmbäder abgegeben, sagte FrankArndt von der Stadtverwaltung.

Zwtl.: Finderlohn gesetzlich geregelt

Das Gesetz sieht einen rechtlichen Anspruch auf Finderlohn vor.Dieser beträgt fünf Prozent bei einem Sachwert von bis zu 500 Euro.Über diesem Betrag und bei Tieren werden immerhin drei Prozentveranschlagt. Bei Stücken von allein ideellem Wert ist derFinderlohn nach individuellem Ermessen zu bestimmen. Wer einenWertgegenstand von mehr als zehn Euro findet und nicht abliefert,begeht eine Straftat, die laut Gesetz mit «bis zu drei JahrenFreiheitsstrafe oder mit Geldstrafe» geahndet werden kann.