1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Sachsen-Anhalt: Sachsen-Anhalt: Autofahrer mit 3,4 Promille gestoppt

Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Autofahrer mit 3,4 Promille gestoppt

14.05.2006, 19:41
Ein Schild kündigt eine Polizeikontrolle auf einer Autobahn an. (Archivfoto: dpa)
Ein Schild kündigt eine Polizeikontrolle auf einer Autobahn an. (Archivfoto: dpa) dpa/dpaweb

Magdeburg/dpa. - Bei verstärkten Verkehrskontrollen amWochenende hat die Polizei in Sachsen-Anhalt 3419 Fahrzeugführerüberprüft und 43 Anzeigen wegen Alkohol und Drogen am Steuererstattet. In den Nächten zum Samstag und zum Sonntag waren jeweils100 zusätzliche Beamte im Einsatz, teilte das Innenministerium derdpa am Sonntag mit. In 31 Fällen habe der Alkoholpegel bei denkontrollierten über 1,1 Promille betragen. Der «Spitzenausreißer» warnach den Angaben ein 58-Jähriger, der mit knapp 3,4 Promille im RaumSangerhausen unterwegs war, gefolgt von einem 17-jährigen Kradfahrer,der mit fast 2,1 Promille die Straßen im Saalkreis unsicher machte.

Innenminister Holger Hövelmann (SPD) beklagte die nach wie vor zuhohe Zahl von Fahrzeugführern unter Alkoholeinfluß. «Es gibt zuvieleschwarze Schafe, auch wenn die deutliche Mehrheit der Autofahrerverantwortungsvoll handelt», sagte Hövelmann. Er kündigte weiterederartige Polizeiaktionen an mit dem Ziel, die hohe Zahl von schwerenVerkehrsunfällen zu drosseln. «Wir setzen auf die abschreckendeWirkung von angekündigten Schwerpunktkontrollen, werden künftigsolche Überprüfungen aber auch ohne Vorwarnung vornehmen», sagte derMinister.

Seit Monatsbeginn sind bei Verkehrsunfällen im Land 17 Menschenums Leben gekommen. Die vermehrten Verkehrskontrollen gelten vorallem jungen Fahrern, die im Straßenverkehr häufig unter Alkohol- undDrogeneinfluß angetroffen werden. Einer der schlimmsten Unfälledieser Art in jüngster Zeit hatte sich am vergangenen Wochenende inLaucha (Burgenlandkreis) ereignet, wo fünf junge Männer ums Lebenkamen.

Auch andere Maßnahmen als Verkehrskontrollen sollen helfen,Alkohol und Drogen im Straßenverkehr einzudämmen. Das in Sachsen-Anhalt bereits praktizierte Projekt «PEER-Drive Clean!» wurde amWochenende auch auf andere europäische Staaten ausgeweitet. Dazutrafen sich am Samstag bei einer Fachtagung Suchtexperten aus zehneuropäischen Staaten in Magdeburg. Ziel ist, junge Autofahrerrechtzeitig auf die Gefahren von Alkohol und Drogen im Straßenverkehrhinzuweisen. Dazu gehen junge Fahranfänger und Studenten in dieFahrschulen und reden mit den Schülern über Fahrten im Rausch. Nachden Erfahrungen in Sachsen- Anhalt ist es ein Erfolg, Gleichaltrigezu den Jugendlichen zu schicken.