Ziel sind 10.000 Einwohner Ziel sind 10.000 Einwohner: Bad Lauchstädt mehr will für Eigenheime schaffen

Bad Lauchstädt - 11,4 Prozent seiner Einwohner soll Bad Lauchstädt von 2014 bis 2030 verlieren. Dann, in zwölf Jahren, würden in der Goethestadt nur noch 7.814 statt 8.869 Menschen leben. So prophezeite es zumindest die 6. Regionalisierte Bevölkerungsprognose des Statistischen Landesamtes. Doch die Realität ist eine andere: Statt zu sinken, hat sich die Einwohnerzahl der Goethestadt in den vergangenen drei Jahren um 120 erhöht. Im Rathaus geht man davon aus, dass dieser Trend anhält. Bis 2030, so nun die offizielle Schätzung, könnte es 9.250 Bad Lauchstädter geben.
Bürgermeister Christian Runkel (CDU) geht sogar noch einen Schritt weiter: „Mein Ziel ist, das Bad Lauchstädt wieder auf 10.000 Einwohner wächst.“ Das sei gerade mit Blick auf den Handel wichtig. Einige Anbieter, gerade Discounter, würden ihre Ansiedlung vom Erreichen der 10.000er-Marke abhängig machen, erklärt der Bürgermeister.
Bad Lauchstädt benötigt Baufläche, um zu wachsen
So oder so bräuchte die Goethestadt aber Baufläche, um zu wachsen – in Schafstädt, vor allem aber in der Kernstadt, gibt es nach Ansicht des Rathauschefs einen großen Bedarf. „Die Realität ist so, dass wir einen permanenten Mangel an finanzierbaren Grundstücken haben“, erklärt Runkel. 40 Eigenheime seien in der Goethestadt in den vergangenen zwei Jahren entstanden. Die wenigen noch verfügbaren Bauflächen in der Nähe des Freibades sind mit rund 90 Euro aus seiner Sicht eigentlich zu teuer.
Die Weichen, an welchen Orten künftig neue Einfamilienhäuser entstehen könnten, hat der Stadtrat auf seiner jüngsten Sitzung mit der Änderung des Flächennutzungsplanes gestellt. In den nahmen die Räte nicht nur die zwei kleinen Baugebiete „Lauchagrund“ und „Schreberweg“, mit jeweils sechs Bauflächen auf, sondern auch ein großes Areal in der Schillerhöhe. Dort klafft im bereits bestehenden Wohngebiet zwischen Schiller- und Professor-Hoffmann-Straße derzeit noch eine große Lücke.
Neue Straße in Bad Lauchstädt: Platz für bis zu 60 Einfamilienhäuser
Diese Ackerfläche soll nun perspektivisch weichen, die Wulfertstraße verlängert und eine neue Straße als Nord-Süd-Verbindung entstehen, sagt Runkel. Das Gebiet könnte nach seiner Einschätzung Platz für bis zu 60 Einfamilienhäuser bieten. „Das Gelände ist im Privatbesitz, der Besitzer aber bereit zu verkaufen. Wir gucken jetzt, ob wir einen Investor finden.“ Während die kleineren Gebiete bereits vermarktbar seien, rechnet Runkel bei der Schillerhöhe frühstens 2020/21 mit Baugeschehen.
Denn zunächst muss der Kreis grünes Licht geben. Bei der letzten Änderung des Flächennutzungsplans vor gut fünf Jahren hatte der die Kommune angesichts der negativen Einwohnerprognose zurückgepfiffen und laut Runkel aufgefordert Bauflächen zu reduzieren.
Damals wurde auch ein Teil des Baugebietes am Mühlweg in Schafstädt wieder herausgenommen. Die zentrale Wiese dort hat es nun wieder hinein geschafft. Hier könnten, schätzt der Bürgermeister, 25 Eigenheime Platz finden. Da der Quadratmeterpreis in Schafstädt mit etwa 50 Euro jedoch geringer sei als in Lauchstädt, werde man für das Baugebiet am Mühlweg wohl keinen Investor finden und die Stadt bei der Erschließung selbst investieren müssen. (mz)