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„Jeder Mensch ist ein Künstler“ Wie Bürgern aus Zappendorf gemeinsam kreativ werden und ihre Kunstprojekte gestalten können

Das alte BHG-Haus wird mit dem Stadt-Land-Künstler-Festival wieder belebt.

Von Claudia Crodel 06.08.2021, 11:30
Groß war das Interesse an der Vogelwanderung.
Groß war das Interesse an der Vogelwanderung. Foto: Till Brömme

Zappendorf/MZ - „Stadt-Land-Künstler werden und Kunst genießen“ – unter diesem Motto steht der Sommer in und um Zappendorf. Menschen, die Lust dazu haben, den Sommer kreativ zu nutzen, sind eingeladen, ihre eigenen Kunstprojekte zu gestalten, an verschiedenen Workshops oder einem Festivalwochenende teilzunehmen oder einfach nur dabei zu sein und zu genießen.

Bürgern aus Zappendorf können gemeinsam kreativ werden und ihre Kunstprojekte gestalten

Ende der 90er Jahren begannen Georg und Ulrike Dietrich die jahrhundertealte Wassermühle in Zappendorf zu sanieren und somit vor dem Verfall zu retten. Nach und nach setzten sie das historische Gebäude instand und wohnen auch dort. Die Mühle war zu DDR-Zeiten von der Bäuerlichen Handelsgenossenschaft (BHG) genutzt worden. Dicht an der Mühle steht noch ein weiteres BHG-Gebäude. „Dieses Haus haben wir auch gekauft und wollen es mit Leben erfüllen“, sagt Ulrike Dietrich. Zuvor habe man das Gebäude renoviert und neue sanitäre Anlagen eingebaut. „Ansonsten haben wir aber die Substanz im Stil der 80er Jahre belassen“, erklärt sie.

Die Dietrichs haben zudem schon vor einigen Jahren die Initiative ergriffen, etwas für den Ort und seine Bewohner zu tun. Auf die Idee dazu waren sie gekommen, als sich im Rahmen des für das Dorf sehr erfolgreichen Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ einige Bürgertreffs entwickelt hatten.

„Jeder Mensch ist ein Künstler“: Teilnehmer können sich ausprobieren

Vor zwei Jahren hatten sich Ulrike und Georg Dietrich dann beim Miteinander-Reden-Projekt der Bundeszentrale für politische Bildung beworben, ein Kompetenzförderprogramm der politischen Bildung, das bundesweit 100 Projekte im ländlichen Raum förderte. Dabei ging es um die Förderung von Teilhabe und Kommunikation möglichst vieler Menschen. Die Dietrichs luden zu mehreren Abenden ein.

In diesem Jahr nun haben sie das Stadt-Land-Künstler-Projekt gemeinsam mit dem Künstler Till Brömme aus der Taufe gehoben, der ebenfalls in Zappendorf zuhause ist. Nach dem Motto „Jeder Mensch ist ein Künstler“ (Joseph Beuys) können sich die Teilnehmer ausprobieren. Dabei soll es gleichzeitig darum gehen, über Fragen nachzudenken wie: Wie wollen wir zukünftig leben? Was können wir gemeinsam tun? Welche Stärken haben Städter, welche die Menschen vom Land? Und was verbindet uns?

Weitere Workshop-Wochenenden widmen sich unter anderem Bewegung und Tanz

Unter anderem soll im Rahmen des Projektes ein Kunstpfad durch Zappendorf entstehen, der am 25. September dann offiziell eingeweiht werden soll. „Wir sind bei der guidemate-App dabei, die nicht nur Pfade durch große Städte wie Berlin und Paris anbietet, sondern auch einige im ländlichen Raum“, so Ulrike Dietrich. Seit Ende Juni laufen bereits Workshops. Unter anderem fanden einer zur Schmiedekunst und einer zur Vogelwelt in und um Zappendorf statt.

Weitere Workshop-Wochenenden widmen sich unter anderem Bewegung und Tanz mit der Choreografin und Tanzwissenschaftlerin Peggy Meyer-Hansel, der Faszination der Kräuter, dem Waldbaden oder der Entwicklung von Spielen. Vom 23. bis 26. September hat das Stadt-Land-Künstler-Festival dann mit vielfältigen Programmpunkten seinen Höhepunkt. „Aufgrund der Corona-Krise haben wir das Programm so gestaltet, dass es analog, digital oder hybrid laufen kann“, sagt Ulrike Dietrich, die sich weiter auf viele Menschen freut, die mitmachen wollen.

Mehr Informationen sind unter https//:stadtlandkuenstler.de zu finden.