Von Zöschen zum Großglockner Von Zöschen zum Großglockner: Wenn der Traktor knurrt

Zöschen - Sie rollen und rollen den ganzen Tag. Dieter Preiß und Burkhard Schannewitzki fahren mit ihren Traktoren zur Traktor-WM auf den Großglockner nach Österreich. Seit Montag nehmen die beiden vor allem die kleinen ruhigen Straßen um die 700 Kilometer zurückzulegen. „Wir liegen so gut in der Zeit, dass wir ab Donnerstag nicht mehr die geplanten 100, sondern nur noch 70 Kilometer fahren“, so Preiß. „Wir sind sonst viel zu früh da.“ Eigentlich haben sie geplant, am Mittwoch am Großglockner zu sein. Bei der Geschwindigkeit würden sie aber schon Sonntag ankommen. „Sofern nichts passiert. Das kann ja immer mal passieren.“
Bis jetzt, so erzählt der Zöschener, seien die beiden vor allem auf interessierte und freundliche Menschen getroffen. „Bei Mödlareuth hat uns ein Mann angeboten, bei ihm zu frühstücken und danach hat er uns die ehemalige Grenzanlage gezeigt.“ Und überhaupt freuen sich die Menschen, wenn sie beide Fahrer sehen und grüßen.
Auch die Traktoren laufen ohne Probleme. Sogar einen Berg mit bis zu 13 Prozent Steigung haben die beiden Maschinen geschafft. „Viel mehr als 13 Prozent wird uns auch nicht in Österreich erwarten“, glaubt Preiß. „Aber man hat schon deutlich gehört wie der Traktor geknurrt hat.“ Mit Vorsicht müssen sie die Steigungen nehmen, denn die Bremsen seien auch nicht mit denen von Autos zu vergleichen. Aber bei gemütlichen 20 km/h legen die Männer Kilometer um Kilometer zurück. Ausgiebige Mittagspausen und Abendessen runden die Tage ab. Da es die beiden nicht eilig haben, parken sie meist am Nachmittag ihre Traktoren und wo immer sie gerade sind, erkunden sie ihre Umgebung noch ein bisschen. Schließlich ist das für beide Männer auch Urlaub.
Halt haben sie am Dienstagabend in Weiden (Oberpfalz) und am Mittwoch in Engelsdorf bei Cham (Bayern) gemacht. „Wir durften auf der Wiese eines Bauern unsere Maschinen abstellen und genießen jetzt ein ausgiebiges Abendbrot bei Sonnenuntergang.“
Lange haben Schannewitzki und Preiß auf diese Reise hingefiebert. „Ich fahre nur einmal dorthin, aber dafür richtig“, hatte Preiß im Vorfeld gesagt. Über zwei Jahre hat er seinen Hanomag R28 aufgebaut und eigens für diese Reise präpariert. Denn obwohl den beiden das Wetter bislang hold war, weiß man nicht, was einen auf so einer Reise erwartet. Deshalb hat Preiß ein Fahrerhäuschen auf den Traktor gebaut. (mz)
