1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Saalekreis
  6. >
  7. Ungewisse Zukunft: Ungewisse Zukunft: Was passiert mit dem Kiosk am Meller in Bad Dürrenberg?

Ungewisse Zukunft Ungewisse Zukunft: Was passiert mit dem Kiosk am Meller in Bad Dürrenberg?

Von Melain van Alst 25.11.2019, 10:51
Der Kiosk am Meller Tor ist mittags gut besucht, wie im Sommer, als die Gäste dort ihre Pause verbringen.
Der Kiosk am Meller Tor ist mittags gut besucht, wie im Sommer, als die Gäste dort ihre Pause verbringen. Robert Briest

Bad Dürrenberg - In keinem der Vorschläge, die anfangs im Rahmen eines Wettbewerbs für die zukünftige Landesgartenschau in Bad Dürrenberg eingereicht wurden, ist der Kiosk am Meller Tor aufgenommen. Auch im Gewinnerkonzept von Rehwaldt Landschaftsarchitekten aus Dresden ist der Imbiss nicht mehr an der Ecke geplant. Glücklich mit einem möglichen Abriss sind einige Räte in der Stadt nicht, deshalb wird zwischen Erhalt und einem möglichen Neubau abgewogen. Einige Räte tendieren aber eher zum Erhalt.

Sanierung ungewiss: Betreiber will kein Geld mehr in die Hand nehmen

Im vergangenen Jahr hatte der Kiosk über 13.600 Bezahler. Gäste waren es noch mehr, weil nicht jeder sein Essen und Trinken selbst zahlt, sagt der Betreiber, der zu einer Diskussion in einen der Ausschüsse eingeladen wurde. In der Mittagszeit gebe es durchaus Tage, an denen der kleine Imbiss an seine Grenzen stoße. Grundsätzlich sei es ein guter Standort und der Betreiber wolle sich nach eigenen Aussagen nicht wehren, wenn die Stadt entscheide, das Gebäude abzureißen.

Sein Vorschlag sieht allerdings anders aus: „Man sollte darüber diskutieren, ihn zu lassen und so aufzuwerten, dass er ansehnlich wird.“ Um einen Neubau zu beziehen und diesen womöglich ausstatten zu können, sehe der Betreiber sich jedoch nicht in der Lage. So viel Geld wolle er nicht mehr in die Hand nehmen. Auch die Erhöhung der Preise halte er für keinen guten Weg. Das schrecke die Gäste wiederum ab.

Abriss? „Förderung für einen Kiosk an neuen Standort beantragt“

Ob der Kiosk an dieser Stelle überhaupt bleiben kann, ist eine Frage, die auch auf dem Tisch des Denkmalamtes landen würde, das bei der Planung der Gartenschau auch stark involviert ist. Eine entsprechende denkmalrechtliche Genehmigung für die Planung liege vor, so Bürgermeister Christoph Schulze (CDU), aber eben ohne den Kiosk.

Sollte er dort nicht bleiben können, prüfe die Stadt auch einen Wiederaufbau auf der anderen Straßenseite am Parkplatz Soleweg. „Wir haben Förderung für einen Kiosk an einem neuen Standort beantragt“, sagt Bauamtsleiter René Schaar. Grundsätzlich sei eine Förderung möglich. Ob aber entsprechende Mittel genehmigt würden, sei noch offen.

Betreiber könne sich vorstellen, den Kiosk dort weiterzuführen

Die Debatte unter den Räten im Bauausschuss galt eher einem Abwägen. Dabei war nicht nur Thema, was ein Neubau oder die Aufwertung des bestehenden Imbisses kosten würde. Denn selbst wenn es Fördermittel für einen Neubau geben würde, „wenn am Ende kein Betreiber da ist, bringt das alles nichts“, so Steffen Eigenwillig (Die Linke). Aber auch die Bedeutung des Kiosks für die Gartenschau wurde diskutiert, wobei die Mehrheit der Imbissgäste wohl unter der Woche während der Arbeit kurz für ein Mittag stoppt.

Vor allem aber müsse man bei solchen Entscheidungen das Gespräch mit den Betroffenen suchen. Der Betreiber jedenfalls könne sich vorstellen, den Kiosk dort weiterzuführen. Gleichwohl würde er sich wünschen, dass der Sitzbereich möglicherweise durch Blumenkübel etwas abgegrenzt werde, weil häufig auch Leute zwischen den Tischen und dem Verkauf durchlaufen, das sei unangenehm für Gäste. (mz)