Schwerverletzter nach Unfall Unfall bei Schafstädt: Ist die Straße an der Mauer zu gefährlich?

Schafstädt - Kurt Töttler zeigt Bilder. Darauf zu sehen ist seine Grundstücksmauer mit einem großen Loch. Eine junge Frau habe sie mit ihrem Auto durchbrochen, weil sie die scharfe Rechtskurve am Ortseingang von Schafstädt nicht geschafft habe, erzählt der Hausbesitzer. Der Unfall ereignete sich 2002. Aktuell lässt sich auf Töttlers Grundstück jedoch ein ähnliches Schadensbild erblicken. Das Loch in der Mauer ist zwar kleiner, dafür gehen die Unfallspuren tiefer in das Grundstück hinein. Zertrümmerte Hohlblocksteine liegen auf einem Haufen, ein Zaun und ein Tor sind schwer beschädigt.
In der Nacht zum Mittwoch verpasste hier ein 43-Jähriger, laut Polizei alkoholisierter Fahrer mit seinem Wagen die Kurve am Teich. Töttler berichtet: „Ich lag im Bett, als ich gegen 0.55 Uhr einen lauten metallisch klingenden Schlag hörte. Dann fingen die Hunde an zu bellen.“ Kurze Zeit später klingelte schon ein Ersthelfer an der Tür. Er habe dann einen Schemel, Wasser und eine Decke zum Unfallort gebracht, erzählt der Rentner. Anhand des Schadens vermutet er, dass der beim Aufprall schwer verletzte Fahrer mit deutlich mehr als den erlaubten 50 Stundenkilometern unterwegs war.
Zu hohe Geschwindigkeit an dieser Stelle
Ohnehin hält Töttler zu hohe Geschwindigkeit an dieser Stelle, nur einige Hundert Meter hinter dem Ortseingang aus Richtung Querfurt, für ein großes Problem. „Unkonzentrierte Fahrer haben dann Schwierigkeiten, die Kurve zu bekommen.“
Schon zu DDR-Zeiten habe es hier immer wieder Unfälle gegeben. Dies sei auch der Grund, weshalb das Unfallstück der Mauer aus Hohlblocksteinen und nicht wie der Rest aus Feldsteinen bestehe. Um das Problem zu lösen, würde sich Töttler eine frühzeitige Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 und Hinweisschilder auf die Kurve wünschen – vielleicht auch eine bauliche Lösung, etwa eine Verkehrsinsel im Ortseingang.
Auch Ortsbürgermeister Klaus Andres sieht Handlungsbedarf
Auch Ortsbürgermeister Klaus Andres sieht Handlungsbedarf. Als Anwohner weiß er selbst um die Raserei in diesem Bereich. Das gleiche Problem bestehe aber etwa auch aus Richtung Autobahn. Die Polizei führe hier wie dort verstärkt Geschwindigkeitskontrollen durch, aber die würden immer nur sehr temporär helfen. „Ich würde daher befürworten, dass hier etwas getan wird.“
Ansonsten muss Töttler wohl auch in Zukunft mit ungebetenen Gäste auf seinem Grundstück rechnen. Dieses Mal hat der Hobbydackelzüchter aber zumindest eine positive Nachricht zu verkünden. Den beiden Rüden, die Zentimeter neben der Unfallstelle in einem Häuschen die Nacht verbrachten, ist nichts geschehen. (mz)