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Umzug in den Westflügel Umzug in den Westflügel: Deshalb packen Stadtmitarbeiter in Leuna ihre Kisten

Von Robert Briest 13.12.2019, 15:01
16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter packen die Kisten und ziehen vorübergehend in den Westflügel des Gesundheitszentrums.
16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter packen die Kisten und ziehen vorübergehend in den Westflügel des Gesundheitszentrums. Peter Wölk

Leuna - Für einen Teil der Leunaer Verwaltung steht im kommenden Jahr ein aufwendiger Umzug an. Voraussichtlich im Mai 2020 heißt es dann für etwa 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Kisten packen und das Rathaus verlassen. Ziel ist der Westflügel des Gesundheitszentrums einige Hundert Meter weiter. Dort seien die Sanierungsarbeiten bereits in vollem Gange, berichtete Bauamtsleiter Silvio Lämmerhirt im jüngsten Bauausschuss. Derzeit erfolge die Entkernung. Aufträge für Treppen und den Aufzug seien bereits ausgelöst.

Mehr Brandschutz: 565.000 Euro für die Herrichtung des Westflügels

Lämmerhirt zählt selbst zu den Exilanten in spe. Sein Bauamt ist in der zweiten Etage untergebracht und die ist nicht mehr den Brandschutzvorschriften kompatibel. Es fehlt der zweite Rettungsweg. „Und die Räume sind zu beengt, die Arbeitsplätze entsprechen nicht der Arbeitsstättenverordnung.“ Deswegen hatte man sich entschieden einen Teil der Verwaltung in den Westflügel des Gesundheitszentrums zu verlagern, der im Keller bereits das Stadtarchiv beherbergt.

Im Haupthaus des dreiteiligen Areals sind zudem Stadtinfo, Hauptamt und Vergabestelle der Kommune untergebracht. Der 1975 errichtet Westflügel beherbergte laut Lämmerhirt zu DDR-Zeiten Labore der Leuna-Werke. Dass die Stadt nun 565.000 Euro in die Herrichtung der zuletzt leerstehenden 2. Etage steckt, freut den Besitzer, die kommunale Wohnungswirtschaft. Im März sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, die Schlüsselübergabe ist für April angedacht. Nur der Aufzug ist laut Bauamtschef in Verzug.

Zweiter Rettungsweg wäre für die obere Etage möglich

Später soll die Wohnungswirtschaft die Büroflächen mal weitervermieten, denn die Lösung soll nur eine zeitweise sein. Die Stadt will ihre Mitarbeiter künftig wieder direkt im Rathaus unterbringen. Konkret sollen dort mindestens 25 neue Arbeitsplätze entstehen. Dafür ließ das Bauamt drei Lösungsvarianten prüfen. Erste Ergebnisse liegen nun vor: In Dach- und zweitem Obergeschoss könnten maximal 16 Arbeitsplätze geschaffen werden, weil das Dachgeschoss aus Denkmalschutzgründen nicht ausgebaut werden darf.

Ein zweiter Rettungsweg wäre für die obere Etage aber möglich. Auch die zweite Variante, ein Ausbau des Kellers, funktioniert nicht. Man könnte dort zwar Archivräume schaffen, aber keine Büros. Denn die bräuchten Fenster und neue Fenster würden einen Eingriff in die Außenfassade und damit Konflikte mit dem Denkmalschutz bedeuten.

Bis zur Fertigstellung werden ausgelagerten Stadtangestellten im Provisorium Westflügel verweilen

Die Stadt hat daher nun ein Planungsbüro mit der Prüfung von Variante drei beauftragt: Ein Anbau hinter dem Rathaus, dort wo derzeit die Garagen stehen. Sobald konkrete Ergebnisse vorliegen, will Lämmerhirt den Rat informieren. Er rechnet im ersten Quartal mit einer finalen Lösung, über die der Stadtrat dann entscheiden kann: „Stand jetzt, wird man aber um einen Anbau nicht herumkommen.“

Wann der letztendlich stehen könnte, da wollte der Bauamtschef im Ausschuss noch keine Prognose abgeben. Bis eine Lösung steht, werden er und die übrigen ausgelagerten Stadtangestellten im Provisorium Westflügel verweilen. (mz)