Umbau der Goethestraße in Bad Lauchstädt Umbau der Goethestraße in Bad Lauchstädt: Erst die Arbeit, dann die Info - Warum?

Bad Lauchstädt - Zwei Achtungszeichen zierten den Kopf eines Briefes, der in dieser Woche die Einwohner der Lauchstädter Goethestraße erreichten. Die von der Stadt beauftragte Baufirma informierte sie darin, dass der Ausbau ihrer Straße am Dienstag beginnen wird. Bei einigen Anwohnern sorgte dies für Unmut, den sie auch via Facebook artikulierten. Sie fühlen sich unzureichend informiert, monieren vor allem, dass der Bau nun beginnt, bevor die Stadt die Anwohnerversammlung zum Projekt abgehalten hat. Dabei sei das vier Wochen vor Beginn der Maßnahme erforderlich, so die Klage.
Die Stadt wollte eigentlich am 2. April eine Infoversammlung durchführen, doch sagte die kurzfristig ab. „Weil die zuständige Mitarbeiterin krank ist“, begründete Bürgermeister Christian Runkel (CDU), der zuletzt im Ortschaftsrat, bei dem die Anwohner in einem offenen Brief Infos eingefordert hatten, einige Fragen beantwortet. Offen blieben bisher allerdings die konkreten Kosten.
Im Hauptausschuss prognostiziert Bürgermeister „enorm hohe Quadratmeterpreise“
Im Hauptausschuss prognostizierte der Bürgermeister allerdings „enorm hohe Quadratmeterpreise“, die auf die Anwohner zukommen werden, weil sich die Baukosten auf relativ wenig Grundstücke verteilen würden. Ein rechtliches Problem durch die späte Einwohnerversammlung, die nun am 23. April stattfinden soll, sieht Runkel nicht. Die Vorschrift beziehe sich nicht auf den Baubeginn, sondern auf die Entscheidung im Stadtrat und die sei schon vor fünf, sechs Jahren gefallen.“
Im Zuge der nun bis Ende November geplanten Baumaßnahme, soll nicht nur der Brunnen an der Ecke zum Schlossgraben wiederentstehen, sondern auch die sehr breite Einmündung zur Lindenstraße verschmälert und mit dem Pflaster der übrigen Innenstadt versehen werden. Dabei ist dieser Abschnitt im Gegensatz zum Rest der Straße in gutem Zustand, weil er erst 2004 mit der Lindenstraße erneuert wurde. Dies sorgte im jüngsten Bauausschuss für Kritik. Dass die Einmündung nun auf 25 Meter umgestaltet werden soll, kostet 70.000 Euro.
Runkel begründet: Das Planungsbüro habe im Zuge des Gesamtprojekts der Markt und angrenzende Bereiche darauf gedrungen. Bezahlt werden soll die Maßnahme, wie auch alle anderen Kosten, die über den Straßenausbau auf simpelster Stufe hinausgehen, aus Fördermitteln. „Die sind auch Steuermittel“, monierte Stadträtin Margitta Gatz im Ausschuss. Allerdings hatte der Rat der Gestaltung und damit auch der Umgestaltung der Einmündung bei vier Enthaltungen ohne Gegenstimme zugestimmt. (mz)