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2.217 Kulturfreunde zu Gast Trotz 3G-Regel: Besucherrekord bei Festspiel der Deutschen Sprache im Goethe-Theater Bad Lauchstädt

Theaterchef René Schmidt zieht eine positive Bilanz. Auch das Pilotprojekt im Restaurant funktionierte. Die Gastronomen wollen bleiben.

Von Robert Briest 02.11.2021, 12:30
Volles halbvolles Haus. Die Auslastung lag bei 98 Prozent.
Volles halbvolles Haus. Die Auslastung lag bei 98 Prozent. Foto: Sieler

Bad Lauchstädt/MZ - Das Festspiel der deutschen Sprache wächst. Das konnte selbst die Pandemie in diesem Jahr nicht aufhalten, die dafür sorgte, dass unter 3G-Bedingungen Kursaal und Goethe-Theater nur gut zur Hälfte besetzt werden durften. Dennoch vermeldete Geschäftsführer René Schmidt zum Abschluss am Sonntag einen neuen Besucherrekord. 2.217 Kulturfreunde waren nach Bad Lauchstädt gekommen, noch mal gut 200 mehr als beim bisherigen Höchstwert 2019.

Trotz 3G-Regel: Besucherrekord bei Festspiel der Deutschen Sprache im Goethe-Theater Bad Lauchstädt

Das liegt zum einen daran, dass die halbierten Ticketkontingente fast vollständig verkauft wurden – die Auslastung lag bei 98 Prozent. Zum anderen ist das Festspiel auch gewachsen. Fast zweieinhalb Wochen zog sich das diesjährige Programm mit insgesamt 15 Veranstaltungen. Nach dem klassischen Hauptwochenende mit dem traditionellen roten Teppich und der szenischen Lesung folgte nun noch ein weiteres Highlight-Wochenende mit der Wiederaufnahme der „Zauberflöte“. „Wenn die Bundesförderung des Festspiels bestehen bleibt, wollen wir diese Größenordnung beibehalten“, blickte Schmidt voraus.

Er zog insgesamt ein sehr positives Fazit, auch wenn es am Einlass immer wieder zu Dramen gekommen sei, weil Leute ihren Impfpass nicht dabei hatten. „Die Corona-Bedingungen waren nicht so schön, ansonsten war es ideal“, befand der Geschäftsführer. Sein persönliches Highlight sei in diesem Jahr die szenische Lesung von Lessings „Emilia Gallotti“ gewesen. Das Hauptstück des Festivals hatte bereits viel Lob von dessen künstlerischer Leiterin Edda Moser erfahren.

Theaterchef lobte Testprojekt mit der Gastronomie

Im Theater kehrt nach den Festspielwochen nun erstmal wieder Ruhe ein. Aus Budgetgründen habe man das Winterprogramm auf die Silvesterveranstaltungen eingedampft, erklärte Schmidt. Diese werden voraussichtlich unter 2G-Bedingungen stattfinden. In den kommenden Wochen sollen im frisch sanierten Theater noch einige Restarbeiten erfolgen. Laut Schmidt erhalten etwa die Sandsteinpfeiler der Fassade, die seit 1830 das Dach des Zuschauerraums stützen, eine „Verjüngungskur“. Auch an den Außenanlagen soll gearbeitet werden.

Der Theaterchef hatte derweil noch ein weiteres Lob zu vergeben. „Es ist wirklich tadellos“, urteilte er über den Testbetrieb der „Churfürstlichen Hofküche“. Koch Oliver Pretzsch und Restaurantleiter Jens Schade hatten die Gastronomie in den ehemaligen „Lauchstedter Gaststuben“ im Oktober als Pilotprojekt betrieben. Dieses sollte eigentlich am 6. November enden. Doch auch die Gastronomen sind zufrieden. „Ja, wir wollen die Reise weiterführen und es längerfristig machen“, erklärte Schade. Geeinigt haben sich beide Seiten – das Theater ist Verpächter – zunächst auf einen Betrieb bis Silvester.

Theaterchef plant langfristige Zusammenarbeit mit Gastronomen

„Wir sind derzeit noch am Überlegen, wie wir es genau machen“, sagte der Restaurantleiter. Montag wird wohl Ruhetag werden, unter der Woche soll es ein Abend-, Samstag ein Ganz-Tages- und Sonntag ein Mittagsgeschäft geben. Bei größeren Gruppenreservierungen würde man aber auch wochentags unter Mittag öffnen, sagte Schade und berichtete: Bisher habe die Kundschaft etwa je zur Hälfte aus Einheimischen und aus Theaterbesuchern und -mitarbeitern bestanden.

In dieser Woche wollen die Gastronomen mit Schmidt Details besprechen, wohl auch zum notwendigen Umbau, der im Januar erfolgen könnte. Auch dem Theaterchef ist an einer langfristigen Zusammenarbeit gelegen: „Es würde mich freuen, wenn wir uns dauerhaft einigen können.“ Sollte das gelingen, könnte Schmidt seinen Gästen beim dann 17. Festspiel 2022 erneut ein Restaurant im Kurpark bieten. Das soll dann voraussichtlich am 2. Oktober mit einem Beethoven-Konzert starten.