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SV Merseburg 99 SV Merseburg 99: Nikola Odovic von Trainer von Flügel in Zentrale versetzt

Von Knut Stahmer 28.07.2016, 20:04
Nikola Odovic (M.) glänzte gegen Eintracht Elster als Passgeber aus dem Mittelfeld.
Nikola Odovic (M.) glänzte gegen Eintracht Elster als Passgeber aus dem Mittelfeld. Kubak

Merseburg - Etwas pumpend saß Nikola Odovic auf den Stufen zum Kabinentrakt im Stadtstadion. Der Mittelfeldspieler von Oberliga-Aufsteiger SV Merseburg 99 hatte 90 Testspiel-Minuten hinter sich - und gehörigen Anteil daran, dass die Gastgeber gegen Eintracht Elster 4:0 gewinnen konnten.

Nicht nur, weil zwei seiner Vorlagen zu Toren durch Melvin Gohlke (17. Minute) und Robert Wagner (24.) führten. Der Bosnier war an diesem Mittwochabend generell der auffälligste Mann auf dem Platz.

Einen Außenbandriss im rechten Knie und damit eine Zwangspause von rund drei Monaten hatte Trainer Farih Kadic bei Dominik Gronwald befürchtet. Eine MRT-Untersuchung am Donnerstag aber sorgte für leichte Entwarnung. Der Verteidiger zog sich im Trainingslager in Tschechien nur eine Zerrung zu, soll Anfang September wieder spielen.

Nach dem Heimspiel gegen Riesa am Samstag (15 Uhr) testet der SV 99 noch am Mittwoch (18.30 Uhr) beim BSV Ammendorf.

99-Chefcoach Farih Kadic hat daran einen entscheidenden Anteil. Als Odovic 2014 aus seiner Heimat nach Deutschland zum VfL Halle 96 kam, schlug er beim Oberligisten als pfeilschneller Flügelmann ein. Kadic, damals Co-Trainer am Zoo, überstimmte seinen Chef Lars Holtmann nicht.

Kadic dreht das Personalkarussell

Im letzten Winter kamen erst Odovic und dann Kadic zum SV Merseburg 99. Die überragende Rückrunde des Landesmeisters war auch dadurch begründet, dass die Kadic-Truppe mit extrem schnellen Außen einfach nicht aufzuhalten war. Die hießen Abdelaziz El Gourmat und eben Nikola Odovic. Ganz nebenbei: Kapitän Martin Fiebiger hatte als „Sechser“ alles in Griff.

Gleich zu Beginn der Vorbereitung warf der Trainer das Personalkarussell nun trotzdem kräftig an. Erste Maßnahme: Er beorderte seinen Spielführer Fiebiger eine Reihe nach hinten. Als Abwehrchef, wahlweise neben Christoph Schulz oder Tom Butzmann, lenkt er weiterhin das Spiel - hat vor sich aber eine neue Mitte.

„Farih hat Recht gehabt, ich werde in der Viererkette mehr gebraucht. Denn wir haben fürs zentrale defensive Mittelfeld verdammt viele gute, weil technisch starke Leute“, sagt Fiebiger.

Odovic kennt Position im Zentrum

Nicht nur Neuzugänge wie Melvin Gohlke, Frunze Hovhannisyan oder der wegen leichter Rückenprobleme gegen Elster pausierende Pascal dos Santos Coelho - Farih Kadic hat vor allem Nikola Odovic von außen nach innen beordert.

„Odo ist nicht nur auf den Beinen schnell, was ihm als Sechser ebenfalls sehr zugute kommt“, sagt Kadic. „Er kann vor allem gedanklich rasch umschalten und damit unserem Spiel nach vorn viele Überraschungsmomente verschaffen.“ Im übrigen „hat Odo zu Hause fast immer eine zentrale Position eingenommen“, berichtet Kadic.

Gegen Elster war Melvin Gohlke der wuselige Spielpartner von Odovic. Eine Variante, die sich der Chefcoach bedenkenlos für den Oberligastart gegen Schott Jena vorstellen kann: „Mit ihrer Ballsicherheit sind sie schwer zu stellen. Wenn einer ins Dribbling nach vorn geht, sichert der andere ab.“

Neigenfink fehlt wahrscheinlich

Stephan Neigenfink ist ein weiterer ernsthafter Kandidat für die Stammelf - nur eben zur Zeit nicht. Das liegt zum einen daran, dass seine berufliche Weiterbildung als Sozialarbeiter noch bis Freitag andauert.

Zum anderen ist eine mögliche Sperre wegen seiner Roten Karte vor zwei Wochen noch immer nicht vom Tisch. Der NOFV hat erst am Mittwoch eine Stellungnahme des Spielers angefordert.

Eine positive Entscheidung, hofft 99-Geschäftsführer Dieter Kliemke, könnte am Freitag fallen, so dass Neigenfink zur Heim-Generalprobe gegen Stahl Riesa wieder mitwirken könnte. (mz)