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Stimmung in Oechlitz Stimmung in Oechlitz: Hüttenpitties mischen seit 20 Jahren das Dorfleben auf

Von Diana Dünschel 06.10.2019, 13:00
Man ahnt es bei diesem Foto schon: Wo die Oechlitzer Hüttenpitties sind, kommt Spaß auf. 20 Jahre gibt es den Verein schon.
Man ahnt es bei diesem Foto schon: Wo die Oechlitzer Hüttenpitties sind, kommt Spaß auf. 20 Jahre gibt es den Verein schon. Katrin Sieler

Oechlitz - Aus den Lautsprechern kommen Partylieder wie der „Holzmichl“ und „Da simmer dabei“ von den „Höhnern“. Man trägt kariertes Hemd mit Lederhose und als Frau natürlich Dirndl. Das Festzelt ist blau-weiß eingedeckt. Prall gefüllte Bierfässer und die Würste auf dem Grill warten auf durstige und hungrige Besucher. Zur Gaudi gibt es Spiele wie Maßkrugstemmen und Bierflaschen öffnen mit einem ausgeklappten Zollstock. Wer muss noch nach München fahren, wenn man auch in Oechlitz ein zünftiges Oktoberfest feiern kann?

Veranstalter des Höhepunkts ist der Verein der Oechlitzer Hüttenpitties. An seinen Mitgliedern kommt man praktisch nicht vorbei, wenn es um das kulturelle Leben im Dorf geht. Seit 20 Jahren gibt es die Truppe bereits. Erst jüngst wurde das Jubiläum gefeiert. Andreas Förtsch gehörte 1999 zu den Gründungsmitgliedern. Damals las er an einem gemütlichen Abend mit Freunden das Angebot von der Privatbrauerei Erdinger Weißbräu aus der Nähe von München, mit Hilfe des Unternehmens einen Stammtisch aufzumachen. Gesagt, getan. Den Wimpel, der damals aus Bayern ins Geiseltal geschickt wurde, gibt es heute noch.

„Dann wollten wir einen richtigen Verein daraus machen“

„Dann wollten wir einen richtigen Verein daraus machen“, so Andreas Förtsch. Genau rechtzeitig erinnerte er sich an die Redewendung eines Onkels, der stets von Hüttenpitties sprach, wenn es um jemanden ging, der für alles zu begeistern ist und dabei aber das Gemeinwohl nie aus den Augen verliert.

Es war die Geburtsstunde der Oechlitzer Hüttenpitties, die am Anfang zu siebt waren und heute 17 Frauen und Männer aus der ganzen Region von Oechlitz über Schmirma und Langeneichstädt bis Braunsbedra, Merseburg und Altenburg zählen. Sogar eine Jugendabteilung gibt es mittlerweile. Den Vorsitz übernahm schon vor einigen Jahren Andreas Schmidt, dessen Sohn ebenfalls ein Hüttenpittie ist.

Verein hat das jährliche Heimatfest wiederbelebt

Der Verein hat das jährliche Heimatfest wiederbelebt und aus der Kinderweihnacht eine Dorfweihnacht gemacht. Das Oktoberfest wurde dieses Jahr zum zweiten Mal organisiert und soll ebenfalls eine Tradition werden. Die anderen Vereine des Dorfes können auf die Mitglieder zählen, wenn Hilfe gebraucht wird. „Sich gegenseitig zu unterstützen, gehört doch dazu“, ist für Andreas Förtsch und seine Mitstreiter selbstverständlich.

Sie können sich aber auch selbst auf die Schippe nehmen. So haben die Hüttenpitties zum Beispiel ihr eigenes Männerballett. Unvergessen ist auch die Aktion, bei der sie sich nach dem Vorbild einer Fernsehsendung Torten ins Gesicht werfen ließen... „Bis hierher hat es viel Spaß gemacht, und es wird viel gelacht“, sagt Andreas Förtsch über die letzten 20 Jahre. (mz)