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„Vernetzungsveranstaltung wie in den Vorjahren“ Protest gegen „Tag der offenen Tür“ der rechtsextremen IfS in Schnellroda

Von Robert Briest 26.07.2021, 10:45
Die Veranstaltung sei eigentliche eine Akademie, warnte Seifert (M.).
Die Veranstaltung sei eigentliche eine Akademie, warnte Seifert (M.). Foto: Sieler

Schnellroda/MZ - Mit den Worten „Wir haben einander lange nicht gesehen, lange nicht miteinander gesprochen“ lud das Institut für Staatspolitik am Wochenende in Schnellroda zum „Tag der offenen Tür“ ein. Ob die führenden Köpfe des vom Verfassungsschutz als rechtsextremen Verdachtsfall eingestuften IfS um Verleger Götz Kubitschek dabei auch an die traditionellen Gegendemonstranten gedacht haben, bleibt offen. Doch auch sie kamen. Wie bei den Sommer- und Winterakademien, die gerade für Nachwuchskräfte der rechten Szene wichtige Vernetzungstreffen darstellen, mobilisierte das „Kollektiv IfS dichtmachen“ auch am Sonntagmittag zur Kundgebung gegen die Aktivitäten auf dem alten Gutshof.

„Wir wollen auch in Pandemiezeiten zeigen, was hier los ist“, erklärte Organisator Wanja Seifert. „Wir gehen davon aus, dass es sich nicht nur um einen Tag der offenen Tür handelt, sondern um eine vollwertige Akademie.“ Das IfS hatte auf seiner Website unter anderem Buchvorstellungen, Podiumsdiskussionen und Vorträge in der Gaststätte Schäfchen angekündigt. Deren Hinterhof war wie bei den Akademien üblich mit Sichtschutz abgesperrt.

„Es ist eine Vernetzungsveranstaltung wie in den Vorjahren.“

Laut Seifert seien Kräfte der rechtsextremen Identitären Bewegung und der AfD zugegen gewesen: „Es ist eine Vernetzungsveranstaltung wie in den Vorjahren.“ Dem Protestaufruf des Kollektivs waren in der sonntäglichen Hitze gut 30 zu meist jüngere Personen gefolgt. Eine eher unterdurchschnittliche Beteiligung für die Proteste in Schnellroda. Der Organisator war dennoch zufrieden: „Wir hatten wegen der Pandemie nur lokal mobilisiert.“

Die Teilnehmerzahlen beim IfS blieben unklar. Denn ganz so ernst war der „Tag der offenen Tür“ offenbar doch nicht gemeint. Das Gelände rund um das Institut war abgezäunt und mit Sichtschutz versehen. Zutritt wurde auch der Presse nicht gewährt. Ein kräftiger Mittvierziger erklärte, Zutritt gäbe es nur mit grünem Bändchen. Dafür hätte man sich vorher aber anmelden müssen.