Platzknappheit in Leunaer Kitas Platzknappheit: Kinder-Betreuung im Container

Leuna - Seit kurzem ist die Kita „Am Sonnenplatz“ in Leuna um einen Gruppenraum reicher. Dieser befindet sich jedoch nicht im Haupthaus, sondern in einem Container, der auf dem Gelände platziert wurde.
Laut Volker Stein, Fachbereichsleiter für Soziales in der Stadtverwaltung, dient das Provisorium dazu, genug Platz zu schaffen. Der werde insbesondere durch Kinder des geburtenstarken Jahrgangs 2014 immer knapper. Das kann jedoch nur eine kurzfristige Lösung sein, die Kinderzahl in der Stadt soll weiter steigen. Eine neue Kita muss her.
Ausnahmegenehmigung für Krippe „Am Plastikpark“
Denn es wird auch schon in der Krippe „Am Plastikpark“ eng, dort arbeite man schon im zweiten Jahr mit einer Ausnahmegenehmigung. Bis zu 68 Kinder könnten dort nun betreut werden. „Die Planungen für eine neue Kindertagesstätte laufen“, erklärte Volker Stein im jüngsten Sozialausschuss.
Ein erster Entwurf soll noch bis Ende des Jahres vorgelegt und in den Ausschüssen sowie dem Stadtrat diskutiert werden. Geplant sei eine Einrichtung mit Krippe und Kindergarten für insgesamt 60 Kinder.
Neubau am Nelkenweg
Kati Bertram, Mitglied des Vorstandes der Gemeindeelternvertretung der Stadt Leuna, wollte den Zeitplan dann doch genauer wissen. Schließlich gilt die Ausnahmegenehmigung für die Krippe „Am Plastikpark“ nur bis 31. Juli des kommenden Jahres.
Geplant sei die Fertigstellung des Kita-Neubaus aber erst für das Jahr 2018. „Wir haben exzellente Kindertagesstätten und diskutieren auf einem sehr hohen Niveau. Wir können auch ein bedarfsgerechtes Angebot vorhalten, so wie es vom Land vorgegeben ist“, antwortete Stein. Ein Grundstück für die künftige Einrichtung habe man schon ins Auge gefasst. Am Nelkenweg in Leuna könnte der Neubau entstehen.
Derweil haben die Kleinen der Kita „Am Sonnenplatz“ den Container, der nun liebevoll ABC-Haus genannt wird, eingenommen. 18 Kinder des ABC-Clubs - das sind die ältesten Kinder in der Kita - haben sich sogar mit Malereien an den Fenstern verewigt. „Die Kinder müssen nicht auf dem Fußboden schlafen, sondern haben Betten wie die anderen auch, sie haben nicht nur kaltes Wasser, sondern gemischtes und richtige Toiletten. Das Essen wird nicht offen, sondern verschlossen in das ABC-Haus getragen und die Kinder können sich frei bewegen und jederzeit in das Haupthaus gehen“, erklärt Silvia Hoffmann, Leiterin der Kita.
Bedenken gegenüber Container-"Anbau"
Zu Anfang hatte es viele Vorbehalte gegenüber dem ungewöhnlichen „Anbau“ gegeben. „Aber die Kinder stehen den anderen in nichts nach“, betont sie noch einmal. Auch Jugend- und Gesundheitsamt hätten die Unbedenklichkeit des ABC-Hauses bestätigt. Und die Kinder? „Na die fühlen sich hier drin wohl“, sagt Hoffmann mit einem Lächeln. (mz)